Weltbevölkerung knackt die Acht-Milliarden-Marke

Symbolbild Weltbevölkerung
Symbolbild Weltbevölkerung Copyright Rajanish Kakade/ AP
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Von Julika Herzog mit dpa, AP, AFP
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Nach UN-Schätzungen sind wir heute 8 Milliarden Menschen - so viele lebten noch nie auf der Erde.

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Es ist ein Meilenstein für die Menschenheit: Nach UN-Schätzungen sind wir heute 8 Milliarden Menschen - so viele lebten noch nie auf der Erde. Weil es unmöglich ist, den Überblick über hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, haben die Vereinten Nationen den 15. November als offiziellen Tag ausgewählt.

Immer steilere Wachstumskurve seit 1800

Es dauerte Jahrtausende seit der Homo sapiens nach aktuellem Kenntnisstand vor etwa 300 000 Jahren auftauchte, bis die Menschheit wohl kurz nach 1800 die erste Milliarde erreicht hat. Seitdem steigt die Kurve deutlich steiler an - dank längerer Lebenserwartung und besserer Gesundheitsversorgung.

„Wir erklären das mit dem sogenannten 'demografischen Übergang'. Das ist der Prozess, den jede Gesellschaft durchläuft, wenn die Bevölkerung von einer sehr hohen Geburtenraten und Todesrate, also hoher Fertilität und Sterblichkeit zu einer sehr niedrigen Fertilität und Sterblichkeit übergeht. In dieser Phase befinden sich derzeit sehr viele Ländern der Welt", erklärt der Professor für Demographie, Dr. Arjan Gjonca.

Mehr als 10 Milliarden bis Ende des Jahrhunderts

Prognosen zufolge wird die Weltbevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts auf über 10 Milliarden weiter wachsen.

Doch wie bei Wettervorhersagen werden auch die Voraussagen für die Bevölkerungsentwicklung mit mehr/ zunehmendem zeitlichen Abstand unsicherer. Wichtige Faktoren wie Geburten- und Todesrate sind von politischen oder öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen und unvorhersehbaren Ereignissen wie Pandemien abhängig.

Einkommensstarke Länder wie Japan und ganz Europa rutschen auch gegenwärtig in eine negative Bevölkerungsentwicklung, durch niedrige Geburtenraten und Überalterung.

Umgekehrter Trend in Europa und einkommensstarken Ländern

"Die Sozialfürsorge ist ein Problem, mit dem die meisten europäischen Länder konfrontiert sind: Wer wird sich um die vielen älteren Menschen kümmern? Die Tradition geht davon aus, dass sich Familien um sie kümmern - es gibt aber nicht mehr viele Großfamilien. China sieht sich zum Beispiel mit der Tatsache konfrontiert, dass es keine Geschwister gibt und dass Paare sich schließlich um mehrer Senioren kümmern müssen", so Dr. Gjonca.

Laut UN könnte die 9 Milliarden Marke schon in 15 Jahren erreicht werden. Ein Ende des Anstiegs ist erst mal nicht in Sicht. Doch der Trend in Europa ist umgekehrt: Bis 2050 soll die Bevölkerung des alten Kontinents schrumpfen, jeder vierte Europäer wird 65 Jahre oder älter sein.

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