Russland prangert "Hinrichtung von mindestens 10 Kriegsgefangenen" durch die Ukraine an

Russischer Panzer in Kherson in der Ukraine
Russischer Panzer in Kherson in der Ukraine Copyright Bernat Armangue/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
Von Euronews mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Auf Videos, die von Social Media in Russland verbreitet werden, sollen die Opfer der Hinrichtungen in der Ukraine zu sehen sein.

WERBUNG

Russland beschuldigt die Ukraine, mehr als 10 russische Kriegsgefangene "brutal" hingerichtet zu haben.

"Niemand wird die vorsätzliche und methodische Tötung von mehr als 10 russischen Soldaten (...) mit direkten Schüssen in den Kopf als 'tragische Ausnahme' darstellen können", beklagte das russische Verteidigungsministerium.

Das russische Außenministerium teilt auf Twitter ein Video, das vermeintlich das Verbrechen in Makiivka (auch: Makijiwka) in der Region Donezk im Osten der Ukraine zeigt. Und das englischsprachige Konto MFA Russia schreibt dazu: "Videos, die zeigen, wie das ukrainische Militär erbarmungslos auf unbewaffnete russische Kriegsgefangene schießt, kursieren überall in den sozialen Medien. Alle Schuldigen und ihre Komplizen werden identifiziert und entsprechend bestraft. Niemand wird der Vergeltung entgehen."

In sozialen Netzwerken waren zwei Videos von jeweils 30 Sekunden Länge veröffentlicht worden. Darauf sollen angeblich hingerichtete russische Soldaten zu sehen sein, die sich gerade den ukrainischen Streitkräften ergeben hatten.

Auf einem Video, das mit einem Mobiltelefon aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie Männer in Militärkleidung nacheinander mit erhobenen Händen in den Hof eines Hauses kommen. Sie legen sich auf den Boden, während Soldaten mit gelben Armbinden auf sie zielen. Das Video wird abrupt abgebrochen, während gleichzeitig eine Salve von Schüssen zu hören ist.

Im Internet kursiert ein zweites Video, das die Opfer der Exekutionen zeigen soll.

Unabhängig nachprüfen lassen sich diese Aufnahmen bisher nicht.

Wenige Tage zuvor hatte der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, die Hinrichtung eines zur Ukraine übergelaufenen russischen Soldaten gerechtfertigt.

In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht hatten die Vereinten Nationen Hinweise darauf gefunden, dass Kriegsgefangene beider Seiten gefoltert und misshandelt wurden.

Die UNO veröffentlichte Zeugenaussagen, wonach Gefangene, die von den russischen Streitkräften festgehalten wurden, "ziemlich systematisch" gefoltert wurden.

Seit dem Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine Ende Februar beschuldigen sich Russland und die Ukraine gegenseitig der Misshandlung von Kriegsgefangenen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

40 Jahre Todestrakt: Ältester zum Tode Verurteilter der Welt bekommt neuen Prozess

Verstreut im Wald: Ukrainische Freiwillige bergen Leichen russischer Soldaten

Antrittsbesuch in Kiew: Sunak verspricht 125 Flugabwehrgeschütze