Weltklimakonferenz: Ärmere Länder sollen für Dürren und Stürme entschädigt werden

Die Weltklimakonferenz war verlängert worden. Sie stand mehrmals kurz vor dem Scheitern.
Die Weltklimakonferenz war verlängert worden. Sie stand mehrmals kurz vor dem Scheitern. Copyright Peter Dejong/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von euronews mit dpa
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Das Ergebnis der Weltklimakonferenz: es soll einen Geldtopf für Entwicklungsländer geben. Aber niemand hat festgelegt, wieviel Geld in dem Topf drin eigentlich drin ist

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Die Weltklimakonferenz hat nach tagelangem diplomatischem Tauziehen ein Ergebnis erreicht. Um unabwendbare Folgen der Erderwärmung - wie Dürren, Überschwemmungen oder Stürme - abzufedern, soll ein Fonds eingerichtet werden. Das Geld ist für ärmere Länder gedacht. Allerdings werden keine Summen für den neuen Fonds festgelegt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Dies soll später geklärt werden. Die EU setzte sich aber mit ihrer Fordrung durch, dass das Geld für Entwicklungsländer verwendet werden soll, die besonders gefährdet sind.

UN-Generalsekretär António Guterres nannte den neuen Fonds für Klimaschäden einen wichtigen Schritt in Richtung Gerechtigkeit. "Sicherlich ist das nicht ausreichend, aber es ist eine dringend notwendiges Signal, um verloren gegangenes Vertrauen wieder aufzubauen."

Umstritten bei dem Thema ist unter anderem die Rolle Chinas. Das Land, das beim Ausstoß klimaschädlicher Emissionen den ersten Platz belegt, will im internationalen Klimaschutz weiter als Entwicklungsland behandelt werden. So wurde es vor 30 Jahren im Kyoto-Protokoll festgelegt. Westliche Staaten wollen das Land wegen seiner Wirtschaftskraft und der Rolle als größter Verursacher von Treibhausgasen aber nicht länger als Empfängerland einstufen. Chinas Unterhändler Xie Zhenhua sagte, Entwicklungsländer sollten das Geld erhalten, räumte "verletzlichen Staaten" aber Vorrang ein.

In ihrer Abschlusserklärung unterstrichen die rund 200 Staaten die Entscheidung außerdem, schrittweise aus der Kohle auszusteigen. Ein Abschied von Öl und Gas ist aber nicht geplant. Damit bleibt die Erklärung hinter den Forderungen vieler Staaten, Klimaaktivisten und Umweltschützern zurück, die genau das gefordert hatten. Darüber hinaus steht in der Abschlusserklärung, dass die Teilnehmer ihre größtenteils nicht ausreichenden Klimaschutzpläne bis spätestens zur nächsten Klimakonferenz nachbessern müssen. Das wäre bis Ende kommenden Jahres, dann findet die nächste Weltklimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Die Nachbesserungen bleiben freiwillig, eine Verpflichtung gibt es nicht.

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