OECD Weltwirtschaftsprognose: unruhige Zeiten im Anmarsch

Containerhafen in Shanghai, China
Containerhafen in Shanghai, China Copyright capture d'écran AFP vidéo
Von Euronews
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Westen besonders betroffen, Asien robuster. Hoffnungsschimmer am Horizont für 2024.

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Der Weltwirtschaft stehen unruhige Zeiten bevor. In ihrer jüngsten Prognose sagt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, für das kommende Jahr ein geringeres Wachstum und für 2024 eine nur leichte Erholung voraus.

Der Westen wird davon besonders betroffen sein. In der Eurozone und in den USA wird ein Rückgang des Bruttoinlandprodukt-Wachstums auf 0,5 Prozent erwartet. Die globalen Aussichten liegen bei 2,2 Prozent, vor allem dank der robusten Entwicklung in Asien. Im Jahr 2024 erwartet die OECD dann für Europa einen leichten Anstieg des Wachstums auf 1,4 Prozent.

Laut OECD ist der russische Krieg gegen die Ukraine der größte einzelne Faktor für die prekäre Lage.

OECD-Generalsekretär Mathias Cormann erklärte auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Prognose am Dienstag in Paris:

"Die Welt ist mit erheblichem Gegenwind und erheblichen Risiken konfrontiert. In diesem schwierigen Umfeld müssen wir der Krise mit gut durchdachten Antworten sowie mit internationaler Zusammenarbeit begegnen, um so diese Situation zu überwinden und den Weg für eine bessere Zukunft zu ebnen."

Die anhaltend hohe Inflation belastet die Volkswirtschaften in aller Welt. Ihre Auswirkungen werden sich nur allmählich abschwächen.

In der Eurozone wird die Inflation im nächsten Jahr voraussichtlich von ihrem gegenwärtigen Höchststand auf 6,8 Prozent sinken. In den USA könnte sich der bereits eingetretene Preisrückgang fortsetzen und die Inflation auf 3,5 Prozent sinken. Eine weitere Erleichterung wird für das Jahr 2024 erwartet.

Alvaro Santos Pereira, amtierender Chefvolkswirt der OECD, erklärte:

"Der Inflationsdruck hat sich wirklich verstärkt und ist viel umfassender geworden. Und Sie können sehen, dass in vielen Ländern der Welt die Preise von 50, 60, 70 Prozent aller Waren und Dienstleistungen der Volkswirtschaften im Moment um mehr als 6 Prozent pro Jahr wachsen. Die Inflation hat sich also verhärtet und verschärft, undzwar auf breiter Basis."

Es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze auf hohem Niveau halten wird, um die Inflation zu bekämpfen, die hauptsächlich den steigenden Energiekosten aufgrund des russischen Einmarsches in der Ukraine zuzuschreiben ist.

Die OECD rechnet nicht mit einer baldigen Entspannung, und sieht die Volkswirtschaften weiter als anfällig für weitere Schocks, einschließlich einer Verschärfung der Energiekrise.

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