"Hass ist greifbar": Erfolgsautor Saviano sagt öffentliche Termine ab

Sagt Termine ab: Roberto Saviano
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Von Euronews mit AFP
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Wegen Verleumdung steht Roberto Saviano vor Gericht. Er hatte die heutige italienische Ministerpräsidentin Meloni vor zwei Jahren beschimpft.

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Eigentlich wollte der italienische Erfolgsautor Roberto Saviano sein neues Buch über den von der Mafia ermordeten Richter Giovanni Falcone vorstellen. Doch die zwei Termine in Reggio Emilia hat er abgesagt. Der Grund: Er muss sich wegen Verleumdung vor Gericht verantworten, weil er vor zwei Jahren in einer Fernsehsendung die jetzige Regierungschefin Giorgia Meloni und Lega-Chef Matteo Salvini als "Bastarde" beschimpft hatte. 

In einer Fernsehsendung im Dezember 2020, in der er aufgefordert worden war, auf den Tod des Babys einer Migrantenfamilie beim Untergang eines Bootes zu reagieren, hatte der Journalist und Schriftsteller Roberto Saviano erklärt: "Ich möchte Meloni und Salvini nur sagen: Ihr seid Bastarde (bastardi)!" 

Von Giorgia Meloni, die damals Oppositionspolitikerin war und inzwischen zur Ministerpräsidentin Italiens gewählt wurde, und Matteo Salvini, dem derzeitigen Verkehrsminister, der Schadensersatz für die Beleidigung fordert, wurde Saviano wegen Verleumdung verklagt.

Der Schriftsteller erklärte, er sage jetzt alle seinen öffentlichen Auftritte ab. Er werde ständig und überall angefeindet. Der Hass sei greifbar und es gebe keinen Schutz.

Jahrelang musste Saviano auf Grund der Drohungen der Mafia unter Bewachung leben. Jetzt bleibt er wegen des Prozesses zuhause. Doch Saviano bekommt international Unterstützung. Die britische Zeitung The Guardian fordert, ihn endlich in Ruhe zu lassen und auch die Hilfsorganisation Open Arms stellt sich auf seine Seite.

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