"Meilenstein": Endlich Schutzstatus für 60 Haiarten auf Cites-Konferenz

Haiflossen stehen hoch im Kurs. Doch der neue Schutzstatus könnte den Handel einschränken
Haiflossen stehen hoch im Kurs. Doch der neue Schutzstatus könnte den Handel einschränken Copyright Wilfredo Lee/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa, AP
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Nach zähem Ringen haben sich die Konferenzteilnehmer der Weltarten-Konferenz auf einen Schutzstatus für zahlreiche Hai- und Rochenarten geeinigt.

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Bei der Weltartenkonferenz Cites in Panama gibt es gute Nachrichten, vor allem für Meerestiere. 

Drei Seegurkenarten, 37 Arten von Geigenrochen und die südamerikanische Süßwasserstechrochen wurden zum ersten Mal unter internationalen Schutz gestellt.

Meilenstein beim Schutz von Haien und Rochen

Gastgeberland Panama sprach von einer "historischen Entscheidung", nachdem sich die Konferenzteilnehmer auf einen Schutzstatus für über 60 Haiarten einigten. Künftig sollen 54 Requiemhaie und sechs weitere Hammerhaie geschützt werden. 

Die Bestände von Hochseehai-Arten, die vor allem in Asien für ihre Flossen und Fleisch gehandelt werden, sind in den letzten 50 Jahren um mehr als 70 Prozent geschrumpft. Auch Rochen stehen in Asien auf dem Speiseplan und Seegurken gelten dort als Delikatesse. 

Zukünftig müssen Fischer für den Handel mit diesen Arten Nachweise und Genehmigungen vorlegen. Mit der Entscheidung zu Rochen bringt die Cites-Konferenz nun das wohl größte Schutzpaket für Haie und Rochen auf den Weg.

Wilderei und Elfenbeinhandel: Afrikanische Säugetiere weiter bedroht

Rückschläge gab es hingegen beim  Schutz von Flusspferden und Elefanten. Beim Handel mit Flusspferden, die inzwischen als gefährdet gelten und in einigen Regionen Afrikas bereits ausgestorben sind, wurde ein strengerer Schutzstatus abgelehnt. Denn die Zähne der afrikanischen Säugetiere werden für Elfenbein-Schnitzereien international gehandelt.

Der Vorschlag von Simbabwe, das Elfenbeinhandelsverbot im eigenen Land und den Nachbarstaaten Botsuana, Namibia und Südafrika aufzuweichen, wurde abgelehnt. Der Handel mit Elfenbein ist seit 1989 weitgehend verboten, in diesen Ländern befinden sich große Lager mit Elfenbein von natürlich verendeten Tieren, die nicht verkauft werden dürfen.

Auch der Vorstoß westafrikanischer und zentralafrikanischer Staaten mit kleineren Elefantenbeständen, auch die größeren Populationen aus dem südlichen Afrika unter den höchsten Schutzstatus zu stellen, wurde von den Konferenzteilnehmern zurückgewiesen. 

38.000 gefährdete Arten durch Cites geschützt

Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (Cites) unterzeichneten die Konvention zum Schutz von gefährdeten Wildarten vor fast 50 Jahren. Sie reguliert oder verbietet bereits den internationalen Handel mit 38.000 gefährdeten Arten, um freilebende Tiere und Pflanzen vor Übernutzung zu schützen. Die Konferenz tagt im 3-Jahres-Rhythmus und geht an diesem Freitag zu Ende.

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