Nur ohne Putin:"Diplomatische Lösung für Ende des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht möglich"

Irina Scherbakowa von der russischen NGO Memorial in Hamburg
Irina Scherbakowa von der russischen NGO Memorial in Hamburg Copyright Screenshot AFP
Von Euronews mit AFP
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Die Mitbegründerin der NGO-Memorial, Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa, hat eine pessimistische Sicht auf Russland und auf Wladimir Putin.

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In Hamburg ist Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakova (73), die Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial mit dem Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet worden. Sie hält eine diplomatische Lösung zum Beenden des Kriegs in der Ukraine vorerst nicht für möglich.

Die Nichtregierungsorganisation Memorial ist in Russland verboten worden, Irina Scherbakowa lebt inzwischen in Deutschland.

Kindische Debatte in Deutschland?

Im Gespräch mit AFP erklärt die russische Historikerin Scherbakova, dass sie die Debatte in Deutschland zum Krieg in der Ukraine teilweise für naiv hält. "Wenn man jetzt sagt, wie man es oft in Deutschland hört, schließt so schnell wie möglich Frieden, dann ist das für mich ein bisschen kindisch."

Und sie sagt: "Die Lösung, die es jetzt geben wird, ist in meinen Augen eine militärische."

Laut Irina Scherbakowa kann es nur eine diplomatische Einigung geben, wenn die Ukraine den Krieg gewonnen hat.

Und auf die Frage des AFP-Reporters, ob es eine diplomatische Lösung mit Putin oder ohne gebe, sagt die Historikerin:  "Nein, ohne Putin."

In der vergangenen Woche hatte US-Präsident Joe Biden Gespräche mit Wladimir Putin nicht ausgeschlossen, doch Kiew nennt als Bedingung den russischen Rückzug aus der Ukraine.

Dmitry Serebryakov/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
Geschlossene Büros der NGO Memorial in Moskau in RusslandDmitry Serebryakov/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.

Die von Irina Scherbakowa mitgegründete Menschenrechtsorganistaion Memorial ist in Russland schon seit 2021 verboten, die Büros wurden geschlossen. In seiner Laudatio auf Scherbakowa in Hamburg hatte Bundeskanzler Olaf Scholz gesagt, von Menschen wie ihr gehe die Botschaft aus, "ein anderes, besseres, helleres Russland ist möglich".

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