Bayern und Sachsen-Anhalt: Ohne Maske in den Bus?

Reisende mit Masken in Münster, April 2020
Reisende mit Masken in Münster, April 2020 Copyright Martin Meissner/Copyright 2020 The AP. All rights reserved.
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Von euronews
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Bundesgesundheitsminister Lauterbach kritisiert die Entscheidung, die die Regierungen in München und Magdeburg getroffen haben. Ab dieser Woche darf der ÖPNV ohne Gesichtsmaske genutzt werden. Andere Bundesländer sind zurückhaltender.

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Wer ab Donnerstag in Sachsen-Anhalt mit dem Bus oder der Bahn fahren will, kann dies wieder ohne Maske tun. Das Bundesland, wie auch Bayern, lässt die aus Vorsicht vor dem Coronavirus eingeführte Regelung fallen.

Das Ende der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr endet auch in Bayern und zwar ab Samstag. Die Infektionslage sei stabil und somit sei die Änderung zu verantworten, so die Regierungskabinette der beiden Bundesländer Bayern und Sachsen-Anhalt. 

Bundesgesundheitsminister gegen Lockerung

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister und SPD-Politiker kritisierte die Entscheidung der Länderregierungen. Bayern etwa setze sich über die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin hinweg, schrieb Lauterbach auf Twitter: 

Die Gesundheitsminister_innen der Länder hatten sich zuvor bei einem Treffen nicht auf eine einheitliche Regelung einigen können. Auch Schleswig-Holstein will in den kommenden Tagen über ein mögliches Ende der Maskenpflicht im ÖPNV entscheiden. Die Landesregierungen in Düsseldorf, Wiesbaden, Stuttgart, Saarbrücken und Schwerin wollen die Maskenpflicht noch nicht beenden. 

Corona, RS-Virus und Co.

Die Entscheidung zur Beendung der Maskenpflicht in Bayern und Sachsen-Anhalt kommt zu einer Jahreszeit, in der Erkältungskrankheiten klassischerweise auf dem Vormarsch sind. Derzeit warnen Experten vor einer dreifachen Bedrohung durch COVID-19, Grippe und Respiratorische Synzytialviren (RSV) in diesem Winter - eine Kombination, die die Gesundheitssysteme in der Vorweihnachtszeit noch mehr unter Druck setzen könnte.

Ärztinnen und Ärzte in Krankenhäusern berichteten zuletzt über eine verschärfte Situation. Die Welle an RS-Virus-Erkrankungen sei in diesem Jahr besonders heftig. "Im Moment ist die Situation deutlich schärfer als was wir die letzten Jahre erlebt haben. RS-Virus-Wellen kenne ich aus meiner langjährigen Tätigkeit, die haben wir jedes Jahr, aber so eine Welle wie dieses Jahr, kann ich persönlich mich nicht erinnern, jemals erlebt zu haben", so Dr. Stefan Arens, Fracharzt für Kinderheilkunde in Hannover.

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