Nach neuneinhalb Monaten Kämpfen rechnet auch Putin nicht mehr mit einem schnellen Kriegsende.
Kremlchef Wladimir Putin hat erstmals eingeräumt, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine länger dauern könnte. Die Hälfte der rund 300.000 in den vergangenen Wochen eingezogenen Reservisten sei bereits im Nachbarland stationiert. Atomwaffen werde er nur zur Vergeltung einsetzen.
So sagte er bei einem Treffen eines von ihm selbst eingesetzten Menschenrechtsrats: "Unsere Strategie ist, sie im Verteidigungsfall und als Vergeltungsschlag zu nutzen. Wir betrachten Massenvernichtungswaffen, also Atomwaffen als Mittel, um zurückzuschlagen. Wenn wir getroffen werden, schlagen wir zurück."
Scharfe Kritik an Putins Worten kommt von Seiten der USA.
Der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price warnte, "jedes lockeres Gerede über Atomwaffen ist völlig unverantwortlich. Es steht im Widerspruch zur Erklärung, die Russland im Januar dieses Jahres im Rahmen des UN-Sicherheitsrats offiziell unterzeichnet hat. Es widerspricht der Erklärung, die wir selbst in den letzten Wochen von russischen Offiziellen gehört haben."
Die Vereinten Nationen stehen währenddessen kurz davor, ihren Bericht über Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine zu veröffentlichen. Dieser stuft den Tod von 441 Zivilisten in drei Regionen als mögliche Kriegsverbrechen ein. So wurden einige beim Holzhacken, andere beim Einkaufen getötet.