Motiv "Rassismus" - Mörder von Paris gesteht

Ein Kurde kniet auf dem Boden, als er bei Zusammenstößen mit Polizeibeamten in der Nähe des Tatorts einer Schießerei in Paris festgenommen wird
Ein Kurde kniet auf dem Boden, als er bei Zusammenstößen mit Polizeibeamten in der Nähe des Tatorts einer Schießerei in Paris festgenommen wird Copyright Lewis Joly/AP
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Von Manuel Terradillos
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Der Franzose, der in Paris drei Kurden erschossen hat, begründet seine Tat mit „Rassismus“ - er wurde in die Psychiatrie überstellt. Der Täter beschrieb sich selbst als "depressiv" und "selbstmordgefährdet", habe aber vor dem geplanten Suizid „Migranten oder Ausländer ermorden" wollen.

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Der 69jährige Franzose, der in Paris drei Kurden erschossen hat, begründet seine Tat mit „Rassismus“. 

Er beschrieb sich selbst als "depressiv und selbstmordgefährdet", habe aber vor dem geplanten Suizid "Migranten oder Ausländer ermorden" wollen, so seine Aussage vor der Pariser Staatsanwaltschaft. Der Mann wurde in die psychiatrische Abteilung des Polizeipräsidiums überstellt. 

Ursprünglich hatte er die Absicht, "Migranten" in einer Stadt nördlich von Paris mit einem hohen Anteil an Einwohnern ausländischer Herkunft zu ermorden. Am frühen Freitag reiste er mit seiner Waffe, "einer automatischen Pistole Colt 45 " in die Stadt Saint-Denis, setzte seinen Plan aber nicht in die Tat um. 

"Pathologisch gewordener Ausländerhass"

Als er kurz nach der Tat verhaftet wurde, erklärte der Schütze im Polizeigewahrsam einen "pathologisch gewordenen Ausländerhass" seit einem Einbruch zu, dem er 2016 zum Opfer gefallen war.

"Er gibt an, dass er auf die Kurden wütend sei, weil sie "während ihres Kampfes gegen Daesh Gefangene gemacht haben, anstatt sie zu töten". Er "wollte die gesamte Munition verbrauchen und sich mit der letzten Kugel töten", wurde aber von mehreren Personen aufgehalten, bevor er von der Polizei festgenommen wurde

Bereits 2017 wegen des Tragens einer illegalen Waffe und im vergangenen Juni wegen Gewalt mit Waffen auf Einbrecher verurteilt, wird er im Dezember 2021 wegen vorsätzlicher, rassistischer Gewalt mit Waffen angeklagt. Er wird verdächtigt, im Dezember 2021 in einem Lager in Paris auf Migranten eingestochen zu haben. Nach einem Jahr in Untersuchungshaft wird er am 12. Dezember 2022 freigelassen.

Bluttat schockiert die kurdische Gemeinschaft

Die Bluttat schockierte die kurdische Gemeinschaft in Frankreich, die einen "terroristischen" Akt durch die Türkei vermutete. Die bekämpft seit langem kurdische Unabhängigkeitsbestrebungen. Nach Angaben des kurdischen Dachverbands Demokratischer Kurdischer Rat in Frankreich sind alle Opfer kurdische Aktivisten. Mehrere tausend Menschen protestierten in der Pariser Innenstadt, teils gewaltsam.

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