306 Tage Krieg in der Ukraine: Selenskyjs düstere Botschaft an Weihnachten

Am 25. Dezember in einer Kirche in Kherson - die Stadt war erneut Ziel russischer Angriffe
Am 25. Dezember in einer Kirche in Kherson - die Stadt war erneut Ziel russischer Angriffe Copyright DIMITAR DILKOFF/AFP
Copyright DIMITAR DILKOFF/AFP
Von Euronews mit AFP, AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der Präsident der Ukraine spricht von verlorener Hoffnung und richtet an Weihnachten warnende Worte an die Menschen in seinem Land. Putin gibt unterdessen der Ukraine die Schuld daran, dass nicht über ein Ende des Krieges verhandelt wird.

WERBUNG

Der Präsident der Ukraine hat am ersten Weihnachtsfeiertag eine düstere Botschaft verbreitet. Wolodymyr Selenskyj sprach von Enttäuschung und verlorenen Hoffnungen, davon, dass viele am Festtagstisch fehlen. Er dankte aber den Menschen, die alles tun, damit das Leben in der Ukraine weitergeht. Und forderte die Leute dazu auf, in den kommenden Tagen den Luftalarm zu beachten, da Russland weiter angreifen könnte.

Anderes Weihnachtsfest in der Ukraine

Eigentlich feiert die ukrainisch-orthodoxe Kirche erst am 7. Januar Weihnachten - wie in Russland.

Doch in diesem Jahr haben viele orthodoxe Gläubige in der Ukraine mit dem Segen ihrer örtlichen Kirche beschlossen, Weihnachten am 25. Dezember zu feiern, wie andere christliche Gläubige auf der ganzen Welt - der Einmarsch Russlands hat vieles verändert.

Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved
Pfadfinder mit dem Licht aus Bethlehem in Kharkiw in der Ukraine am 25. Dezember 2022Evgeniy Maloletka/Copyright 2020 The AP. All rights reserved

Warnende Worte des Präsidenten

Wolodymyr Selenskyj wünschte denen, die schon jetzt Weihnachten feiern, ein schönes Fest. Doch er warnte auch:"Es bleiben nur noch wenige Tage in diesem Jahr. Unser Feind wird versuchen, diese Zeit für uns dunkel und schwierig zu machen. Russland hat in diesem Jahr alles nur Mögliche verloren. Aber es versucht, seine Verluste mit der Häme seiner Propagandisten und den Raketenangriffen auf unser Land auszugleichen. Ich weiß, dass die Dunkelheit uns nicht daran hindern wird, die Besatzer zu neuen Niederlagen zu führen. Aber wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein."

Putin gibt Ukraine Schuld daran, dass keine Verhandlungen stattfinden

Der russische Präsident Wladimir Putin stellte sich einem Interview des Journalisten Pavel Zarubin und erklärte, sein Land sei bereit, mit der Ukraine zu verhandeln. Der Staatschef äußerte sich in einem Interview das das staatliche Fernsehens zunächst in Auszügen ausstrahlte.

Wladimir Putin sagte darin: "Ich glaube, wir handeln in die richtige Richtung. Wir verteidigen unsere nationalen Interessen, die Interessen unserer Bürger, unseres Volkes. Ich wiederhole: Wir haben keine andere Wahl, als unsere Bürger zu schützen. Wir sind jedoch bereit, mit allen Beteiligten dieses Prozesses über akzeptable Ergebnisse zu verhandeln. Aber das ist ihre Sache. Nicht wir verweigern die Gespräche, sondern sie."

Russische Militärpriester in der Ukraine

Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte unterdessen Filmmaterial, das einen Militärpriester in der Ukraine zeigt. Dazu hieß es, dass vor dem orthodoxen Weihnachtsfest Militärpriester bei den Truppen eingetroffen seien, die an der besonderen Militäroperation beteiligt sind.

Besonders die Kämpfe um die Stadt Bachmut dauerten an, doch auch in Karamtorsk schlugen mindestens drei Raketen ein.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Selenskyj ruft Landsleute zum Durchhalten auf

10 Monate Angriffskrieg - Warum ist die Schlacht um Bachmut so bedeutend?

Englisch für ukrainische Soldaten: Lehrerin berichtet von der Front