Pulverfass Kosovo: Serbien versetzt Truppen in erhöhte Kampfbereitschaft

Serbische Kanonenhaubitzen nahe der Grenze zum Kosovo
Serbische Kanonenhaubitzen nahe der Grenze zum Kosovo Copyright Serbian Defense Ministry Press Service/AP
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Von Euronews mit AP, EBU
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Das serbische Militär an der Grenze zum Kosovo wurde in hohe Kampfbereitschaft versetzt. Die Spannungen zwischen den beiden Nationen erreichen so eine neue Eskalationsstufe.

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Serbien hat seine Truppen an der Grenze zum Kosovo in hohe Kampfbereitschaft versetzt und damit die NATO ignoriert, die auf eine Beruhigung der Spannungen zwischen den beiden Nationen drängte. Das serbische Militär folgte damit einem Befehl des Präsidenten Aleksandar Vučić. Verteidiungsminister Milos Vucevic gab an, es würden alle Maßnahmen getroffen, um die serbischen Menschen im Kosovo zu schützen.

„Ich möchte Sie darüber informieren, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden, aber unser Bestes geben werden, den Frieden und Stabilität zu erhalten und außerdem unser Volk im Norden des Kosovo und in Metochien zu schützen“, verkündete Präsident Vučić: „Nachdem Kosovo-Albaner bewaffnet wurden, werde ich alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um Serbien zu beschützen.“

Serbische Militärfahrzeuge erreichten am Montag die Grenze zum Kosovo, nachdem am Vortag im Norden des Landes Schüsse gefallen waren. NATO-Friedenstruppen im Kosovo untersuchen den Zwischenfall in Zubin Potok, wo lokale Serb:innen seit zwei Wochen Straßenbarrikaden aufrecht erhalten.

Kosovarisches Militär soll Barrikaden notfalls gewaltsam lösen

Laut serbischen Medien sollen die Barrikaden im Norden des Kosovo und in Metochien, einer Region im Westen des Landes, vom kosovarischen Militär aufgelöst werden. Rund 1.500 Soldaten stünden demnach bereit, um einzugreifen.

Ministerpräsident Albin Kurti betonte, dass beim Einschreiten mit Verletzten zu rechnen sei.

Die Barrikaden wurden als Reaktion auf die Festnahme eines kosovarisch-serbischen Demonstranten errichtet. Der ehemalige Polizei-Offizier hatte gemeinsam mit anderen Serb:innen gegen eine Entscheidung der kosovarischen Regierung zum Austausch serbischer Autonummernschilder protestiert.

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