NGO-Arbeitsverbot für Frauen in Afghanistan: UN und G7 fordern sofortige Aufhebung

Die Frauenrechte in Afghanistan werden von der Taliban-Regierung massiv eingeschränkt.
Die Frauenrechte in Afghanistan werden von der Taliban-Regierung massiv eingeschränkt. Copyright AP Photo
Von Euronews mit AFP
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Die Vereinten Nationen und die G7-Staaten fordern die Aufhebung des NGO-Arbeitsverbots für Frauen in Afghanistan. Das Gesetz könnte für viele lebensbedrohlich werden.

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Die Vereinten Nationen haben die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, weiter nach einer Lösung des "Dilemmas" rund um das NGO-Arbeitsverbot für Frauen in Afghanistan durch die Taliban-Regierung zu suchen. Die UNO warnte außerdem vor den gravierenden Folgen der Entscheidung. Seit der Verkündung des Verbots haben bereits sechs NGOs die Arbeit in dem Land eingestellt.

Der UN-Sonderbeauftragte Ramiz Alakbarov betonte die Absicht der Vereinten Nationen, Afghanistan weiterhin humanitäre Hilfe zu leisten und erklärte das weitere Vorgehen: "Der UN-Koordinator für Not- und Soforthilfe wird Afghanistan einen Besuch abstatten. Wir planen mehrere weitere Besuche auf hoher Ebene, um die Gesprächspartner auf Seiten der Regierung zu einer Lösung der Situation zu bewegen. Diese Besuche werden in den nächsten Wochen stattfinden, während wir die Auswirkungen der Geschehnisse weiter bewerten."

Die Taliban haben die Frauenrechte bereits massiv eingeschränkt

Das NGO-Arbeitsverbot für Frauen ist die neueste von vielen Einschränkungen der Frauenrechte seit der Machtübernahme der Taliban im letzten Jahr und nicht einmal die einzige im Dezember: Die Taliban-Regierung hat Frauen vor Kurzem verboten, Universitäten zu besuchen. Die darauf folgenden Proteste wurden gewaltsam zerschlagen.

Fausia Kufi, Frauenrechtlerin und ehemaliges Parlamentsmitglied Afghanistans, fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Taliban zur Rechenschaft zu ziehen. Sie ist erschüttert über die Frauenrechtslage im Land: "Sie haben Frauen aus der Öffentlichkeit gelöscht. Der nächste Erlass könnte Frauen höchstens noch verbieten zu atmen, da sie weder ihr Haus verlassen noch in ihre Büros gehen dürfen."

G7-Staaten fordern sofortige Aufhebung des Verbots

Die G7-Staaten brachten in einer gemeinsamen Erklärung mit Australien, Dänemark, Norwegen, der Schweiz und den Niederlanden ihre Sorgen um die „rücksichtslose und gefährliche“ Entscheidung der Taliban, die die Leben von Millionen Afghaner:innen bedrohe, zum Ausdruck. Außerdem forderten sie die sofortige Aufhebung des Verbots.

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