Steht eine ukrainische Gegenoffensive bevor?

Frontlage 9. Januar 2023
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Von Oleksandra Vakulina
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Britische Geheimdienstkreise und die Analysten des ISW erwarten ein ukrainische Gegenoffensive. Für Russland besteht das Dilemma, dass sich für die Ukrainer zwei mögliche Angriffspunkte herausgebildet haben. Wo aber werden sie zuschlagen?

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Das britische Verteidigungsministerium und der US-Thinktank Institute for the Study of War stimmen darin überein, dass sich die russischen Streitkräfte auf mögliche ukrainische Gegenoffensiven vorbereiten. Die Frage ist, wo genau wird es passieren?

Das britische Verteidigungsministerium vermutet, dass die russischen Streitkräfte mit zwei gleichermaßen anspruchsvollen Gegenoffensiveszenarien konfrontiert sind: im Nordosten in der Region Luhansk und im Süden in der Region Saporischschja.

In den letzten Wochen habe Russland seine Stellungen im Raum Saporischschja verstärkt, insbesondere zwischen den Städten Wassiljewka und Orikhiw, stellt man in Whitehall fest.

Russland unterhält dort ein großes Truppenkontingent. Ein ukrainischer Durchbruch bei Saporischschja könnte die Landbrücke, die das Rostower Gebiet mit der besetzten Krim verbindet, ernsthaft in Frage stellen.

Das zweite Gegenoffensiveszenario ist ein ukrainischer Durchbruch in der Region Luhansk, der das russische Offensivziel, den gesamten Donbass zu besetzen, gefährden könnte.

Das britische Verteidigungsministerium sagt: Die Art und Weise, wie Russland seine Verteidigungsstellung en verstärkt hat, deutet darauf hin, dass die Kommandeure höchstwahrscheinlich mit dem Potenzial für größere ukrainische Offensivaktionen beschäftigt sind.

Aber wo die Prioritäten bei der Verteidigung gesetzt werden, ist wahrscheinlich eines der zentralen Dilemmata für russische Einsatzplaner.

Mehr als zehn Monate nach der groß angelegten russischen Invasion sind die Schützenpanzer, die die westlichen Verbündeten der Ukraine in den letzten Tagen angeboten haben, ein Hinweis, daß sie sich auf eine neue Phase der ukrainischen Gegenoffensive vorbereiteten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag gegenüber Reportern: „Diese Verstärkung wird nichts ändern können.“

Journalist • Christoph Debets

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