Baerbock verspricht Ukraine Geld für Minenräumung und Internet

Die deutsche Außenministerin Baerbock war zu einem vierstündigen Überraschungsbesuch nach Charkiw gereist.
Die deutsche Außenministerin Baerbock war zu einem vierstündigen Überraschungsbesuch nach Charkiw gereist. Copyright AP/Ukrainian Foreign Ministry Press Office
Von euronews mit dpa
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Die Starlink-Bodenstationen sollen auch dem ukrainischen Militär helfen. 20 Millionen Euro stehen alleine dafür zur Verfügung.

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Deutschland hat der Ukraine im Krieg gegen Russland weitere militärische Unterstützung zugesagt. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock vermied allerdings konkrete Versprechen zu einzelnen Waffensystemen und verwies auf laufende Abstimmungen mit den Verbündeten. Die Grünen-Politikerin war gestern überraschend in die Ost-Ukraine in die Stadt Charkiw gereist. Sie hatte sich dort mit ihrem Amtskolegen Dmytro Kuleba getroffen und eine Umspannstation sowie ein Kinderkrankenhaus besichtigt. 

Sie habe gesehen, "was russische Truppen hier an Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angerichtet haben", sagte Baerbock in Charkiw. Die Stadt nur gut 20 Kilometer von der russischen Grenze entfernt zeige, "wie wichtig es ist, dass andere weitere Orte befreit werden». Die Ministerin versprach: "Daher werden wir bei unserer weiteren militärischen Unterstützung zur Rettung von Menschenleben nicht nachlassen."

Konkrete Zusagen gab es in anderen Berreichen. Baerbock versprüach 40 Millionen Euro zur Minenräumung und für eine bessere Internetversorgung zugesagt. Die Hälfte des Geldes sei für Generatoren bei der Unterstützung der Energieinfrastruktur gedacht sowie für die Räumung von Minen sagte Baerbock. Befreite Gebiete müssten weiter entmint werden, "damit Kinder, selbst wenn der Spielplatz zur Hälfte zerstört ist, nicht Angst haben müssen, dass sie von Minen zerstört werden."

Der Rest des Geldes wird Deutschland nach Angaben von Baerbock zum Ausbau des Satelliten-Internetsystems Starlink zur Verfügung stellen. Damit könnten insgesamt 10 000 Bodenstationen finanziert werden. Ein Drittel dieser Stationen kommt nach Angaben des Auswärtigen Amts auch den ukrainischen Streitkräften zugute. Die Echtzeitkommunikation ermögliche es den Soldatinnen und Soldaten, sich bei der Verteidigung ihrer Heimat genau zu koordinieren und besser gegen russische Angriffe zu schützen.

Unterdessen hat Russland einen wichtigen Kriegserfolg gemeldet. Die Söldnertruppe Wagner teilte mit, man habe die ukrainische Stadt Soledar erobert. Eine unabhängige Bestätigung für die Meldung gibt es nicht. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich ohnehin nur schwer überprüfen.

Je länger es dauert, so eine Entscheidung zu treffen, desto mehr Menschen werden sterben, weil unserer Armee Panzer fehlen
Dmytro Kuleba
Ukrainischer Außenminister über das Zögern Deutschlands, Kampfpanzer zu liefern.

Der ukrainische Präsident erneuerte seine Forderung mehr Unterstützung für sein Land. "Die freie Welt muss alles dafür tun um die russische Aggression zu stoppen und diesem Terrorstaat eine historische Niederlage beibringen. Das ist nicht nur für uns wichtig. Es ist wichtig für die Demokratie weltweit und für alle, die denen Freiheit wichtig ist. Vor allem jetzt, wo Russland seine Truppen neu aufstellt um noch härter anzugreifen."

Etwa 100 ukrainische Soldaten sollen in der kommenden Woche in den USA am Patriot-Luftverteidigungssystem ausgebildet werden. Das System wird unter anderem von Deutschland geliefert und soll die Ukraine vor Raketenangriffen besser schützen.

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