Kampfjets gegen NATO-Beitritt - türkischer Außenminister in Washington

Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Washington
Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Washington Copyright Leah Millis/AP
Von Isidro Murga
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Die Türkei möchte F16-Kampfjets, Washington will die Zustimmung Ankaras zur schwedischen und der finnischen NATO-Mitgliedschaft. Die Türkei verfolgt in erster Linie Eigeninteressen beim lavieren zwischen West und Ost, Bündnisfragen scheinen dabei eher Verhandlungsmasse.

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Bei einem Treffen zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem türkischen Amtskollegen Cavusoglu ging es um mindestens zwei Themen: zum einen um F16-Kampfflugzeuge, die Ankara möchte - und die Blockade der schwedischen und der finnischen NATO-Mitgliedschaft durch Ankara. Der US-Kongress lehnt die Lieferung der 20-Milliarden-Dollar teuren Jets an die Türkei ab.

Cavusoglu erklärte gegenüber der Presse in Washington, die Einwände der Türkei gegen den Beitritt Schwedens und Finnlands zum Militärbündnis sollten nicht mit dem F-16-Kauf verknüpft oder gar zur Vorbedingung gemacht werden. Die beiden skandinavischen Staaten hatten nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine ihre Anträge auf NATO-Mitgliedschaft gestellt, der muss allerdings von allen 30 NATO-Mitgliedstaaten genehmigt werden.

Die Türkei allerdings bindet ihre Zustimmung zur NATO-Mitgliedschaft an Zugeständnisse der nordischen Staaten im Umgang mit kurdischen Oppositionsgruppen, die von der Türkei als terroristisch bezeichnet werden.

Die Türkei verfolgt in erster Linie Eigeninteressen beim lavieren zwischen West und Ost, Bündnisfragen scheinen dabei eher zweitrangig. Washington sieht die sich vertiefenden Beziehungen Ankaras zu Moskau mit Skepsis.

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