Elon Musk vor Gericht: Anlegerklage wegen Kursmanipulation per Twitter

Elon Musk vor Gericht in San Francisco
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Von Serguei Doubine
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Elon Musk vor Gericht: Anlegerklage wegen Kursmanipulation per Twitter

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Im Prozess zu Betrugsvorwürfen von Anlegern gegen Tesla-Chef Elon Musk ist der Milliardär selbst in den Zeugenstand gerufen worden. 

Musk hatte im August 2018 eine überstürzte Ankündigung getwittert, er wolle Tesla von der Börse nehmen, die Finanzierung sei gesichert – was allerdings nicht stimmte. Über vier Jahre später brachten sie ihn nun in den Zeugenstand. Die klagenden Investoren behaupten, die falschen Tweets hätten Kursschwankungen ausgelöst, durch die sie Geld verloren hätten. 

In der Sammelklage könnte es um viel Geld gehen. die Geschworenen sollen nun bewerten, ob diese Tweets relevant für Anleger waren - und ob ihnen tatsächlich ein Schaden entstanden ist. Ausserdem müssen sie entscheiden, ob Musk bewusst war, dass er falsche Angaben machte.

Viel kam bei der Befragung allerdings nicht heraus: Rund eine halbe Stunde nach Beginn durch den Anwalt der Kläger vertagte sich das Gericht.

Musks Verteidigungslinie

Musk argumentiert, die auf 240 Zeichen beschränkte Länge der Twitter-Nachrichten lasse keine ausführlichen Erklärungen zu. Sein Anwalt hatte bereits im Eröffnungsplädoyer gesagt, der Satz «Finanzierung gesichert» gehe nur auf eine unglückliche Wortwahl unter Zeitdruck zurück, während Musk etwas anderes gemeint habe. Der Anwalt der Kläger erinnerte daran, dass Musk auch bei Twitter korrekte Angaben zu seinem Unternehmen machen müsse.

Zugleich versuchte Musk, generell einen Einfluss seiner Tweets auf Anleger in Frage zu stellen: 

"Nur weil ich etwas twittere, bedeutet es nicht, dass Leute das glauben oder entsprechend handeln werden"

So habe er einmal bei Twitter geschrieben, er halte die Tesla-Aktie für zu teuer - und der Kurs sei danach weiter gestiegen, sagte Musk. Tatsächlich war die Aktie an dem Tag im Mai 2020 nach Musks Tweet zunächst um über zehn Prozent gefallen, bevor es später wieder nach oben ging.

Tweets haben Musk und Tesla schon viel Geld gekostet

Tweets haben Musk und Tesla bereits ordentlich Ärger gemacht. Der 51-Jährige und das Unternehmen zahlten nach Ermittlungen der Börsenaufsicht SEC wegen Irreführung von Anlegern Strafen von jeweils 20 Millionen Dollar. Außerdem musste Musk den Vorsitz im Verwaltungsrat aufgeben und sich verpflichten, potenziell kursrelevante Tweets von Tesla absegnen zu lassen.

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