Kiew braucht rund 300 westliche Kampfpanzer

Ein Bundeswehr-Leopard II der letzten Generation
Ein Bundeswehr-Leopard II der letzten Generation Copyright Michael Sohn/AP2011
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Entscheidend aber ist das Zusammenwirken mit zum Beispiel Schützenpanzern, um den größten Nutzen aus einem Kampfpanzer zu ziehen. Der Leopard II ist in den meisten europäischen und NATO-Armeen im Einsatz.

WERBUNG

Seit 11 Monaten herrscht Krieg in der Ukraine – und nicht nur Russland war überrascht über die erfolgreiche Gegenwehr der Ukraine. Sie wehrte sich mit Kampfpanzern sowjetischer Produktion, erfolgreich gegen die anscheinend erdrückende Übermacht, vor allem Dank westlicher Panzerabwehrwaffen, Aufklärung und hoher Kampfmoral. 

Auf beiden Seiten gab es große Verluste an technisch veralteten, aber gleichwertigen Kampfpanzern, und früh forderte die Ukraine Panzer westlicher Bauart wie den Leopard 2, um auch in die Offensive gehen zu können.

"Panzer sind nicht die magische Wunderwaffe, nicht das, was das den Verlauf des Krieges drastisch verändern wird. Auch taktisch sind sie nur sinnvoll im gemeinsamen Einsatz mit Schützenpanzern, da gibt es viele Wenn und Aber. Man muss sicherstellen, dass man um die Kampfpanzer herum vieles anderes bereitstellt."

Johannes Andersson, Swedish Defence Research Agency

Logistik, Wartung und Zusammenwirken aller militärischen Mittel sind entscheidend, um den größten Nutzen aus einem Kampfpanzer zu ziehen. Der Leopard II ist in den meisten europäischen und NATO-Armeen im Einsatz. Das erleichtert die Reparatur und Versorgung. Leichte Panzer wie der französischen AMX und Schützenpanzer wie der amerikanische Bradley bilden ein Gesamtsystem mit schweren Kampfpanzern wie dem Leopard. 

"Es gibt keinen Grund für die Annahme, dass die westlichen den russischen Panzern weit überlegen wären. Sie mögen in verschiedenen Dingen gut sein. Es ist also auch eine Frage des Kontextes und wie man sie einsetzt."

Johannes Andersson, Swedish Defence Research Agency

Bisher greift Russland hauptsächlich Panzern an, die in den in den 80er Jahren entworfen wurden; die Fähigkeiten der russischen Panzer der neuesten Generation sind für westliche Analysten und die ukrainische Armee immer noch ein Rätsel, denn sie sind noch nicht auf dem Schlachtfeld eingesetzt worden. Die Frage ist, ob Russland auf altes Material setzen muss, weil es neuere Panzer schlicht kaum gibt. 

Um die ukrainischen Verluste zu ersetzen und offensivfähig zu werden, bräuchte die Ukraine mindestens 300 Panzer westlicher Bauart, so Militärexperten, um einen Unterschied auf dem Schlachtfeld zu machen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Auch am Elysée-Jahrestag: Panzerfrage überschattet deutsch-französische Gespräche

Briten liefern Panzer "Challenger 2" an die Ukraine - Welche Folgen für den Krieg?

USA wollen Ukraine 50 Schützenpanzer liefern