Kiew: Russland plant "symbolträchtigen Akt" zum Jahrestag des Angriffskriegs

Straße in Kiew
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Von Oleksandra Vakulinaeuronews mit ap
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Russische Truppen setzen ihre heftigen Angriffe auf ukrainische Stellungen entlang der Frontlinie in der Region Donezk im Osten der Ukraine fort. Kiew gibt an, dem Beschuss standhalten zu können, warnt aber vor einer weiteren Eskalation der Lage.

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Russische Truppen setzen ihre heftigen Angriffe auf ukrainische Stellungen entlang der Frontlinie in der Region Donezk im Osten der Ukraine fort. Kiew gibt an, dem Beschuss standhalten zu können, warnt aber vor einer weiteren Eskalation der Lage.

Aus der ukrainischen Hauptstadt berichtet euronews-Korrepondentin Sasha Vakulina. 

"Die Ukraine bereitet sich auf eine Offensive der russischen Armee vor. Am 24. Februar jährt sich der Beginn des Angriffskrieges zum ersten Mal. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, es gebe schon jetzt viele Berichte über einen möglichen symbolträchtigen Akt Moskaus. Russland könne sich damit für die Niederlagen des vergangenen Jahrs revanchieren wollen. 

Die Warnungen erinnern an jene vom Januar 2022. Damals warnten westliche Länder die Ukraine, eine russische Offensive stehe unmittelbar bevor. Doch dies ist nicht mehr das Jahr 2022, weder für die ukrainische Bevölkerung noch für die Regierung. 

Der ukrainische Verteidigungsminister sagte, dass bis dahin nicht alle versprochenen Waffen westlicher Alliierter eingetroffen sein werden. Doch die Ukraine habe genug Reserven, um den russischen Truppen standzuhalten", so die euronews-Korrespondentin. 

Anhaltende russische Angriffe auf Donezk

Die russischen Streitkräfte halten die ukrainischen Truppen mit Kämpfen in der östlichen Donbass-Region in Schach, während Moskau dort zusätzliche Kräfte für einen Angriff auf die ukrainische Bevölkerung zusammenzieht.

Wie das ukrainische Präsidialamt mitteilte, toben seit Wochen heftige Kämpfe um die Stadt Bachmut und die nahe gelegenen Orte Soledar und Vuhledar. Diese liegen in der Region Donezk, die zusammen mit der benachbarten Region Luhansk den größten Teil der Ukraine bildet.

"Die Kämpfe um die Region spitzen sich zu", sagte der Gouverneur von Donezk, Pawlo Kyrylenko, in einer Fernsehansprache und fügte hinzu, dass "die Russen neue Einheiten in den Kampf schicken und unsere Städte und Dörfer auslöschen".

In Luhansk sagte der Gouverneur Serhij Haidai, der Beschuss habe nachgelassen, weil "die Russen Munition für eine Großoffensive aufgesparen".

Militärexperten glauben, dass die Kreml-Streitkräfte die ukrainische Verteidigung auf Schwachstellen untersuchen oder eine Finte planen, um so einen Vorstoß durch den Süden der Ukraine vorzubereiten. 

Kanadas erster Leopard-Panzer in Polen angekommen

In den ersten Monaten des Krieges konnten die russischen Streitkräfte vorrücken, ohne aber für sie wichtige Städte einnehmen zu können. Eine ukrainische Gegenoffensive drängt sie zurück. Westliche Militärhilfe war für Kiew dabei von entscheidender Bedeutung. 

Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand twitterte am späten Sonntag, dass der erste Leopard-Panzer ihres Landes in Polen eingetroffen sei. Die Ausbildung des ukrainischen Militärs im Umgang mit dem Panzer solle "bald" beginnen, sagte Anand, da die Verbündeten die ukrainischen Streitkräfte vor der bevorstehenden Offensive bereit machen wollten.

Das ukrainische Präsidialamt teilte am Montag mit, in den vorangegangenen 24 Stunden sei mindestens ein Zivilist durch russischen Beschuss getötet und zehn weitere verwundet wurden. Fünf der Verletzten wurden während des Beschusses der Stadt Charkiw verwundet, wo russische Granaten Wohnhäuser und eine Universität getroffen hatten, so das Präsidialamt.

Die russische Armee feuerte zuletzt erneut auf Ziele jenseits des Dnjepr in der Nähe des von Russland besetzten Kernkraftwerks Saporischschja und beschädigten Wohnhäuser und Stromleitungen in Nikopol und Marhanets jenseits des Flusses, wie die ukrainischen Behörden mitteilten.

Atomaufsicht: Leiter der UN-Aufsichtsbehörde soll nach Russland reisen

Einem hochrangigen russischen Diplomaten zufolge wird der Leiter der UN-Atomaufsichtsbehörde diese Woche nach Moskau reisen, um über die Sicherheit in Saporischschja zu sprechen. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow wollte das genaue Datum des Besuchs des Generaldirektors der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, in Russland nicht bekannt geben, bestätigte aber, dass der Besuch voraussichtlich noch in dieser Woche stattfinden werde, und dass die Sicherheit des Kernkraftwerks "ein zentrales Thema" auf der Tagesordnung sei.

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