Blutiges Gesicht: Hätte Polizei den Mord an Gabby Petito (22) verhindern müssen?

Gabby Petito auf einem Polizeivideo
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Von Euronews mit AP, Twitter
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Mit einem Foto ihrer Tochter mit blutigem Gesicht wollen die Eltern von Gabby Petito darauf hinweisen, dass die Polizei von Moab in Utah hätte einschreiten müssen.

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Das Verschwinden der 22-jährigen Gabby Petito hatte nicht nur die Medien in den USA im Sommer und im Herbst 2021 in Atem gehalten. Wochenlang wurde zunächst nach der jungen Frau und ihrem Freund, die auf einem Roadtrip mit einem Campingcar unterwegs waren, gesucht. Erst Monate später kam ans Licht, dass Brian Laundrie seine Freundin ermordet hatte. Der 23-Jährige nahm sich später das Leben.

Jetzt haben die Eltern von Gabby Petito in den Gerichtsakten ein Selfie ihrer Tochter veröffentlicht, das die Tochter mit blutverschmiertem Gesicht zeigt. Damit wollen sie beweisen, dass die Polizei von Moab im Arches National Park in Utah hätte einschreiten müssen. Denn das Foto hatte Gabby Petito mit ihrem Smartphone aufgenommen, kurz nachdem das Paar von der Polizei verwarnt worden war.

Am 12. August 2021 hatten sich die beiden jungen Leute so intensiv gestritten, dass andere Touristen im Nationalpark die Polizei über Notruf alarmierten. Bei genauem Hinsehen sind die Schrammen im Gesicht von Gabby Petito auch auf dem Screenshot der Bodycam-Bilder eines Polizisten zu erahnen.

Verstörend wirkt im Nachhinein, dass die Polizisten berichtet hatten, Gabby Petito habe Brian Laundrie angegriffen.

Die Anwälte der Familie der Getöteten werfen den Beamten jetzt vor, sie seien damals Gabbys Vorwürfen, Brian habe sie geschlagen, nicht nachgegangen. Erst sehr viel später - nach ihrem Tod - wurde klar, dass die junge Frau ein Opfer häuslicher Gewalt war.

Eine FBI-Beamtin schreibt auf Twitter, sie sei den Eltern von Gabby Petito für ihr Engagement dankbar. Nach dem Tod ihrer Tochter haben sie eine Stiftung für die Opfer häuslicher Gewalt gegründet. 

Die Gabby Petito Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, dass aus der Tragödie, die die Welt bewegt habe, etwas Gutes entstehen müsse.

Wenn Sie an unter Depressionen leiden oder an Selbstmord denken, können Sie sich in Deutschland per Chat, Mail oder telefonisch kostenlos und anonym unter 0800/111 0 111 beraten lassen. In Österreich können Sie sich unter der Telefonnummer 142 beraten lassen oder im Internet. In der Schweiz hilft die Dargebotene Hand im Internet und unter der Telefonnummer 143.

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