Spionageballon: USA sprechen von "umfangreichem Überwachungsprogramm" Chinas

Das FBI ist zuständig für die Untersuchung von sichergestellten Teilen des abgeschossenen Spionageballon aus China
Das FBI ist zuständig für die Untersuchung von sichergestellten Teilen des abgeschossenen Spionageballon aus China Copyright AFP/FBI
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Von Euronews mit dpa, AFP
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Das FBI untersucht erste sichergestellte Teile des mutmaßlichen Spionageballons aus China. Die Erkenntnisse würden in den kommenden Tagen mitgeteilt, hieß es aus dem US-Außenministerium.

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Bei der Bergung des in der vergangenen Woche abgeschossenen chinesischen Spionageballons ist bislang nur ein "sehr kleiner Teil" geborgen worden.

Nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken war der Ballon Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms und nicht, wie von China behauptet, ein zivile Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei:

"Die Vereinigten Staaten waren nicht das einzige Ziel dieses breit angelegten Programms, das die Souveränität von Ländern auf fünf Kontinenten verletzt hat", sagte Blinken bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Washington.

Detaillierte Bilder, die von U2-Spionageflugzeugen in großer Höhe aufgenommen wurden, zeigten, dass die Ausrüstung des Ballons "eindeutig für nachrichtendienstliche Überwachung bestimmt war und nicht mit der Ausrüstung an Bord von Wetterballons übereinstimmte", hieß es aus dem US-Außenministeriums.

Der Ballon habe über mehrere Antennen verfügt, darunter auch ein Array, das wahrscheinlich in der Lage sei, Kommunikationsdaten zu sammeln und zu lokalisieren", hieß es in einer Erklärung.

FBI prüft geborgenes Ballonmaterial

Vom FBI, das mit der Untersuchung des Ballons beauftragt ist, hieß es, dass nur ein "sehr kleiner" Teil der Spionage- und Leistungselektronik des Ballons geborgen wurde.

"Die Beweise, die geborgen und zum FBI gebracht wurden, sind extrem begrenzt", ein Vertreter der US-Sicherheitsbehörde und fügte hinzu, dass sie in Laboren in Quantico, Virginia, untersucht würden. Alle geborgenen Ballonteile hätten sich auf der Wasseroberfläche befunden, erklärte er weiter.

Der größere Teil des Ballons, einschließlich ausgedehnter Solarpaneele, waren nach dem Abschuss des Ballons in etwa 14 Meter Wassertiefe gesunken. Schlechtwetter könnte die Bergung des Ballonmaterials weiter erschweren.

Beziehungen zwischen den USA und China bleiben frostig

Der mutmaßliche Spionageballon hatte nach US-Angaben nordamerikanische Militärbasen überflogen, darunter unterirdische Silos mit US-Atomraketen, und sensible Daten gesammelt.

Der Vorfall veranlasste US-Außenminister Antony Blinken, eine seit langem geplante Reise nach Peking abzusagen. Die ohnehin frostigen Beziehungen zwischen den beiden Supermächten haben sich weiter abgekühlt.

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