"Tough love": Warum Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon Rücktritt erklärt

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Von Euronews
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Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat überraschend eine Pressekonferenz anberaumt, auf der sie ihren Rücktritt erklärt hat.

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Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon will zurücktreten. Das berichten mehrere britische Medien unter Berufung auf Regierungskreise. Auf einer Pressekonferenz im Bute House in Edinburgh erklärte die 52-Jährige, sie habe immer ihre Pflicht erfüllt und sie habe in ihrem Job alles gegeben. Sturgeon erklärte, ihre Entscheidung basiere auf "duty and love, perhaps tough love".

Kampf für Schottlands Unabhängigkeit

Sturgeon meinte, sie hätte sicher ein paar Monate weitermachen können, aber sie sehe sich nicht, noch ein Jahr lang den Posten als First Minister fortführen. Sie werde die Politik nicht verlassen und weiterhin für Schottlands Unabhängigkeit kämpfen.

In Schottland sei heute vieles besser als vor acht Jahren - als Beispiele nannte sie den Zugang von Studierenden an die Universitäten.

Und sie werde im Amt bleiben, bis ihre Partei SNP eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für sie gefunden habe.

Es gebe so gut wie kein Privatleben für eine schottische Premierministerin. Sogar ein privater Spaziergang sei ein Problem gewesen. 

Die herausforderndste Erfahrung für Sturgeon war die Corona-Pandemie.

"She had enough"

"She had enough" - "Sie hatte genug", schrieb BBC-Korrespondent Nick Eardley vor der Pressekonferenz auf Twitter. 

Die 52-jährige Nicola Sturgeon ist seit acht Jahren Regierungschefin von Schottland.

Zuletzt war die Ministerpräsidenten bei ihrem Versuch gescheitert, die Anerkennung von "gender transition" - also die Anpassung des eigenen Geschlechts - zu vereinfachen.  Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans Person ihr Geschlecht körperlich und juristisch verändert, um die eigene Geschlechtsidentität auszudrücken.

Berichten aus Glasgow zufolge war Nicola Sturgeon in den vergangenen Wochen weniger engagiert als zuvor. 

Sie gilt auch als eine Frau, die die Karriere von Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern mit Bewunderung verfolgt hatte. Adern war vor Kurzem zurückgetreten, weil sie nicht mehr genug Energie oder - wie sie sagte, "nicht mehr genug Treibstoff im Tank" hatte.

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