"Chaos in Moldau stiften": Plant Russland einen Staatsstreich in der Ex-Sowjetrepublik?

Protest in der moldauischen Stadt Chisinau gegen die prowestliche Regierung und den niedrigen Lebensstandard (19.02.2023)
Protest in der moldauischen Stadt Chisinau gegen die prowestliche Regierung und den niedrigen Lebensstandard (19.02.2023) Copyright Aurel Obreja/AP Photo
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Von Oleksandra Vakulina
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Immer wieder wird über einen Einmarsch Moskaus in Moldau spekuliert. Russische Medien schreiben nun, die Ukraine selbst plane einen Angriff auf das Land - unter falscher Flagge.

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Das russische Verteidigungsministerium hat die Ukraine beschuldigt, eine Invasion der moldauischen Region Transnistrien unter falscher Flagge zu planen, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Aus Moskau hieß es, die Ukraine plane einen Angriff, angeblich von russischen Streitkräften aus Transnistrien aus ausgeführt, als Vorwand für den Einmarsch.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte jedoch in dieser Woche ein Dekret widerrufen, was Russland zu einer Einigung in Transnistrien hätte verpflichten sollen, die territoriale Integrität Moldaus zu respektieren.

Das "Institute for the Study of War" teilte mit, dass dieser Schritt nicht darauf hindeute, dass Putin die Absicht habe, Moldau anzugreifen, wofür ihm die militärischen Fähigkeiten fehlen würden. Jedoch würde dies seine Bemühungen unterstreichen, den Staat Moldau zu untergraben.

Pläne eines Korridors nach Transnistrien

Dessen Präsidentin Maia Sandu erklärte Anfang des Monats, das Land verfüge über Geheimdienstinformationen, die darauf hindeuteten, dass Russland einen Staatsstreich plane, um die moldauischen Behörden zu "stürzen" und Chaos in der ehemaligen Sowjetrepublik zu stiften.

Als Russland vor einem Jahr in die Ukraine einmarschierte, wollte Moskau einen Landkorridor durch den Süden der Ukraine zu der von Moskau unterstützten abtrünnigen Region Transnistrien bilden. Einem schmalen, fast 200 km langen und 30 km breiten Landstreifen zwischen dem Fluss Dnister und der Grenze zur Ukraine, im Osten Moldaus.

Putin will "historische Grenzen" wiedererlangen

Dieses Gebiet wird weder von der internationalen Gemeinschaft noch von Russland als souveräner Staat anerkannt. Dennoch sind dort seit 1992 knapp 2.000 russische Soldaten stationiert.

In den vergangenen Tagen hat Putin einmal mehr sein imperialistisches Narrativ wiederbelebt, wonach Russland um "historische Grenzen" kämpft. Dieser Gedanke wurde bereits beim Einmarsch in die Ukraine verwendet und könnte zur Rechtfertigung eines Angriffs auf fast alle Nachbarländer Russlands sowie auf die Republik Moldau herangezogen werden.

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