Gewalt und technische Probleme: Verzögerungen bei Wahlen in Nigeria

Ein Wähler sucht in einem Wahllokal in Abuja am 25. Februar 2023 während der nigerianischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nach seinem Namen im Wählerverzeichnis.
Ein Wähler sucht in einem Wahllokal in Abuja am 25. Februar 2023 während der nigerianischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nach seinem Namen im Wählerverzeichnis. Copyright MICHELE SPATARI/AFP or licensors
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Von euronews
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Die angespannte Sicherheitslage und die Umstellung auf ein teils elektronisches Verfahren verzögerten den Ablauf der Wahlen in Nigeria zum Teil so sehr, dass Wahllokale einen Tag länger als geplant offen gehalten werden mussten.

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Mehr als 87 Millionen Menschen wählen in Nigeria einen neuen Präsidenten, allerdings verzögerten eine angespannte Sicherheitslage und die Umstellung auf ein teils elektronisches Verfahren den Ablauf zum Teil so sehr, dass Wahllokale einen Tag länger als geplant offen gehalten werden mussten. Frustrierte Nigerianer haben bis in den späten Abend und auch noch am Sonntag ihre Stimmen abgegeben, Stunden nach der offiziellen Schliessung der Wahllokale. 

"Angesichts dieser Situation stellt sich die Frage nach der Glaubwürdigkeit der Wahlbehörde, denn bisher wurde uns gesagt, dass alles reibungslos abläuft und das Ergebnis elektronisch übermittelt würde."

Emeka Nwayanwu, Händler

Zum ersten Mal in diesem Jahr werden die nigerianischen Wahlergebnisse elektronisch an das Hauptquartier in Abuja übermittelt, dort beklagten sich Wähler über Pannen beim Hochladen der Stimmen, die zu Verzögerungen führten. Stunden nach der offiziellen Schließung der Wahllokale standen landesweit noch Tausende Wähler Schlange.

_"Wir wollen wählen, das ist unser Recht als Bürger. Wir haben das Recht zu wählen, deshalb sind wir seit 7 Uhr morgens hier und gehen nirgendwo hin, bis wir gewählt haben."
_

Ahmed Yahya, lebt in Yola

Im Norden des Landes sind bewaffnete Milizen aktiv, darunter dschihadistische Terrorgruppen wie Boko Haram. Im Nordwesten und Zentrum des Landes sorgen kriminelle Banden und blutige Landkonflikte für Unsicherheit, im Südosten sind es gewalttätige Separatisten.  

Nach Angaben der Wahlbehörde griffen Bewaffnete in drei Bundesstaaten Wahllokale an, um Geräte zur biometrischen Wähleridentifizierung zu stehlen. In Teilen der Bundesstaaten Borno und Niger sei die Wahl nach Angriffen von Dschihadisten verschoben worden, in der Wirtschaftsmetropole Lagos stahlen Bewaffnete Wahlunterlagen, woraufhin das Militär eingesetzt wurde.

Der amtierende Präsident Muhammadu Buhari tritt nach zwei vierjährigen Amtszeiten in Nigeria zurück, einem Land mit einer Arbeitslosigkeit von 33 %, obwohl es zu den wichtigsten Ölproduzenten des Kontinents gehört.

Aus dem Feld der 18 Präsidentschaftskandidaten haben sich in den letzten Wochen drei Spitzenkandidaten herauskristallisiert: der Kandidat der Regierungspartei, der Hauptkandidat der Opposition und ein dritter Herausforderer, der starke Unterstützung von jüngeren Wählern erhalten hat.

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