Amoklauf von Hamburg: 35-jähriger Täter gab 135 Schüsse ab

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser mit dem Hamburger Innensenator Andy Grote
Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser mit dem Hamburger Innensenator Andy Grote Copyright Christian Charisius/(c) Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von euronews
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Sieben Menschen tötete der Mann in Hamburg-Alsterdorf in einem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas. Er war Sportschütze und rechtmäßiger Besitzer der halbautomatischen Tatwaffe.

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Nach dem Amoklauf in einem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Alsterdorf hat die deutsche Innenministerin Nancy Faeser den Tatort besucht. Sie legte zusammen mit Hamburgs Innensenator Andy Grote einen Kranz nieder und dankte anschließend den Einsatzkräften für ihr schnelles Handeln.

35-Jähriger tötete sieben Menschen, dann sich selbst

Acht Menschen kamen am Donnerstagabend ums Leben, darunter auch der 35-jährige Täter, Phillip F. Dieser hat sich laut Polizei vermutlich mit derselben Waffe getötet, mit der er zuvor um sich schoss. Unter den Toten befinden sich ein ungeborenes Kind (28 Wochen), dessen Mutter schwer verletzt überlebte, die übrigen Opfer (zwei Frauen und vier Männer) sind zwischen 33 und 60 Jahren alt. Neben der Mutter des getöteten ungeborenen Kindes wurden sieben weitere Menschen verletzt, zum Teil schwer.

Bundeskanzler Olaf Scholz, der von 2011 bis 2018 Erster Bürgermeister Hamburgs war, sagte: „Wir sind fassungslos angesichts dieser Gewalt. Meine Gedanken sind in den schweren Stunden bei den Opfern und ihren Angehörigen. Wir trauern um diejenigen, die so brutal aus dem Leben gerissen wurden." Und der Hamburger Innensenator Grote äußerte: „Das ist die schlimmste Straftat, das schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte unserer Stadt."

Täter war früher Mitglied derselben Gemeinde

Der 35 Jahre alte Täter war früher selbst Mitglied der Gemeinde, in der er insgesamt 135 Schüsse abgab. Zu diesem Zeitpunkt fand am Donnerstag in dem Gebäude der Zeugen Jehovas eine Veranstaltung statt, der 36 Menschen beiwohnten. Der Täter war Sportschütze und seit Dezember rechtmäßiger Besitzer der Tatwaffe, einer halbautomatischen Pistole. Anfang Februar wurde der Mann laut dem Hamburger Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer von den Behörden einer unangemeldeten Waffenüberprüfung unterzogen. Beanstandungen gab es nicht. Der 35-Jährige wuchs im Allgäu auf und zog 2015 nach Hamburg. Meyer berichtete, dass die Waffenbehörde im Januar einen Hinweis erhielt: „Die anonyme Person brachte in dem Schreiben die Auffassung zum Ausdruck, dass der Phillip F. an einer psychischen Erkrankung leiden könnte, ohne - wie die Person schreibt - dass dieses ärztlich diagnostiziert sei.“

„Die mit Hochdruck geführten Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei, auch zu dem Motiv des Täters, dauern noch an“, heißt es in einer Meldung der Hamburger Polizei.

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