Selenskyj: Russland darf keine Atomanlagen für Terror benutzen

Beschädigte Gebäude nach Raketeneinschlägen in der Ukraine
Beschädigte Gebäude nach Raketeneinschlägen in der Ukraine Copyright Andriy Andriyenko/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Russlands neuen, tödlichen Raketenangriffen auf die Energieinfrastruktur weitere Sanktionen gegen Russland gefordert.

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"Egal, wie heimtückisch Russlands Handlungen sind, unser Staat und die Menschen werden sich dennoch nicht in Ketten legen lassen", sagte Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten tödlichen Angriffen Russlands. 

Die neuen Raketenangriffen zielten auf die Energieinfrastruktur des Landes. Auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja war erneut zeitweilig vom Stromnetz abgekappt. Neun Menschen wurden bei den Angriffen getötet. Eine Welle von Stromausfällen legte die Versorgung in den Haushalten mit Strom, Heizung und Wasser lahm. Am schwierigsten ist die Lage in Charkiw, in der Region Schytomyr westlich von Kiew.

In seiner allabendlichen Videobotschaft forderte Selenskyj weitere Sanktionen gegen Moskau. "Je schneller Russlands Nuklearindustrie Ziel von Sanktionen ist, desto sicherer wird die Welt sein. Einem Terrorstaat kann nicht erlaubt werden, Atomanlagen irgendwo in der Welt für Terror zu benutzen", so Selenskyj. 

Beim nächsten Mal wird uns das Glück verlassen.
Rafael Grossi
Leiter der UN-Atomaufsichtsbehörde

Es sei eine kritische Situation. Russland schaffe absichtlich solche kritischen Situationen in unseren Nuklearanlagen, sagte der Präsident. Das bedeute, dass Russland kein verlässlicher Partner bei nuklearen Beziehungen sein könne. 

Der EU-Außenbeauftrage Josep Borrell bezeichnete den Angriff in Saporischschja als "schweren Verstoß" gegen die nukleare Sicherheit. "Saporischschja ist das größte Kernkraftwerk in Europa.Und Russland gefährdet den gesamten gemeinsamen europäischen Kontinent, Russland eingeschlossen."

Der Leiter der UN-Atomaufsichtsbehörde Rafael Grossi warnte, dass uns beim nächsten Mal "das Glück verlassen wird".  Washington bezeichnete die Raketenangriffe als "brutal und ungerechtfertigt". 

Bachmut als Festung halten

Im Osten der Ukraine dauern die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Gebiet Donezk an. In der Schlacht um die Stadt hat Russland seine Offensive verstärkt. Dennoch schickt die ukrainische Regierung weiterhin militärische Verstärkung - man wolle die Stadt nicht aufgeben.

Präsident Selenskyj will Bachmut als Festung halten, um zu verhindern, dass die Russen von dort aus noch tiefer in das Landesinnere vordringen.

Das "Institute for the Study of War" (ISW) hält die Einschätzung von russischen Militärbloggern für plausibel, dass Russlands Truppen inzwischen bis zu 52 Prozent der ukrainischen Stadt Bachmut kontrollieren.

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