"Mein Auge ist explodiert" - Weltweit immer mehr Gummigeschosse gegen Protestierende

Demonstranten als auch unbeteiligte werden durch den "oft unverhältnismäßigen Einsatz" von Gummi-, Plastikgeschossen und Tränengasgranaten verletzt oder verstümmelt
Demonstranten als auch unbeteiligte werden durch den "oft unverhältnismäßigen Einsatz" von Gummi-, Plastikgeschossen und Tränengasgranaten verletzt oder verstümmelt Copyright JAAFAR ASHTIYEH/AFP or licensors
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Von euronews
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Amnesty International wirft Polizeieinheiten in aller Welt vor, immer mehr Gummi- und Plastikgeschosse gegen friedlich Demonstrierende einzusetzen. Das werde zunehmend zur Routine und führe zu mehr Verletzungen und Todesfällen.

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Amnesty International wirft Polizeieinheiten in aller Welt vor, immer mehr Gummi- und Plastikgeschosse gegen friedlich Demonstrierende einzusetzen. Das werde zunehmend zur Routine und führe zu mehr Verletzungen und Todesfällen.

"Polizeikräfte verstoßen routinemäßig und ungestraft gegen Vorschriften"

Der Einsatz dieser Munition müsse auf Situationen beschränkt bleiben, in denen gewalttätige Personen eine unmittelbare Bedrohung darstellten, so Amnesty. Der Gebrauch dieser Geschosse müsse weltweit streng reguliert werden, auch Herstellung und Handel.

Der Bericht basiert auf Untersuchungen in mehr als 30 Ländern in den vergangenen fünf Jahren. Er dokumentiert laut Amnesty International, wie Tausende Demonstranten und Umstehende durch den "oft unverhältnismäßigen Einsatz" von Gummi-, Plastikgeschossen und Tränengasgranaten verstümmelt und Dutzende getötet wurden. 

"My Eye exploded" Augenverletzungen, Knochenbrüche, Verstümmelungen

Die Zahl der Augenverletzungen bis hin zum Sehverlust, Knochen- und Schädelfrakturen, Gehirn- und Organverletzungen sowie psychische Traumata hätten in alarmierender Weise zugenommen. Auch in den USA sei der Einsatz von Gummigeschossen zur Unterdrückung friedlicher Proteste zunehmend üblich geworden. 

Ein Demonstrant, der Ende Mai 2020 in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota im Gesicht getroffen worden sei, habe der Organisation berichtet: 

"Mein Auge ist durch den Aufprall des Gummigeschosses explodiert, meine Nase ist von der Stelle, an der sie sein sollte, unter das andere Auge gewandert."

Amnesty International habe auch Fälle dokumentiert, in denen Tränengasgranaten direkt auf Personen oder Menschenmengen abgefeuert worden seien. In dem Bericht werden Beispiele aus  Chile, Kolumbien, Ecuador, Frankreich, dem Iran, dem Irak, Tunesien und Venezuela genannt.

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