Neue Haushaltspläne und ein massiver Streiktag in Großbritannien

Kundgebung auf dem Trafalgar Square
Kundgebung auf dem Trafalgar Square Copyright JUSTIN TALLIS / AFP
Von Euronews mit AFP/AP/DPA
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Der neue Haushalt sieht finanzielle Hilfen vor, die Millionen Menschen, vor allem Familien, entlasten sollen. Doch Lohnerhöhungen sind nicht in Sicht. Die Protestbewegung in Großbritannien geht weiter.

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Vor dem Hintergrund explodierender Lebenshaltungskosten und ausgedehnter Streiks hat die britische Regierung ihre neuen Haushaltspläne vorgelegt. Diese zielen darauf ab, die finanzielle Belastung der Menschen, insbesondere von Familien, zu verringern.

  • Mit Anreizen wie einem Ausbau der kostenlosen Kinderbetreuung und höheren Rentenfreibeträgen will die britische Regierung die Beschäftigung ankurbeln. 
  • Künftig soll für alle unter Fünfjährigen ein wöchentlicher Anspruch auf bis zu 30 Stunden kostenlose Betreuung bestehen.
  • Hunt schafft zudem die Obergrenze für den Rentenfreibetrag in Höhe von einer Million Pfund ab. Damit sollen etwa Ärzte motiviert werden, länger zu arbeiten und nicht aus steuerlichen Gründen frühzeitig in Rente zu gehen oder Überstunden abzulehnen. 
  • Neue Ausbildungsprogramme sollen gezielt über 50-Jährige fit für Branchen mit Fachkräftemangel machen.

"Die hohe Inflation ist die Hauptursache für die Streiks der letzten Monate"

Mit Blick auf einen der größten Protesttage seit Monaten in Großbritannien, betonte Finanzminister Jeremy Hunt, man werde sich nicht den Forderungen der Gewerkschaften beugen.

"Die Inflation vernichtet den Wert hart erarbeiteter Löhne, schreckt Investitionen ab und schürt Arbeitskämpfe. Die hohe Inflation ist die Hauptursache für die Streiks der letzten Monate.

Wir werden weiterhin hart daran arbeiten, diese Streitigkeiten beizulegen, aber nur auf eine Weise, die die Inflation nicht anheizt. 

Ein Teil des von der Aufsichtsbehörde OBR vorhergesagten Rückgangs der Inflation wird durch die zusätzlichen Maßnahmen erreicht, die ich heute ankündige."

Streit zwischen Gewerkschaften und Regierung festgefahren

Der neue Haushalt sieht die Verlängerung der Energiepreishilfen um drei Monate vor, bietet aber keinen Spielraum für die Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Dienst.

Hunderttausende Menschen - darunter Lehrkräfte, Gesundheitspersonal und Beamte - haben am Mittwoch in Großbritannien gegen steigende Lebensmittel- und Energiepreise und für Lohnerhöhungen demonstriert.

Der Streit zwischen Gewerkschaften und der konservativen Regierung scheint festgefahren. Diese liegt in den Umfragen weit hinter der Labour-Opposition zurück. Daran dürfte sich auch nach den angekündigten Maßnahme kaum etwas ändern

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