Amtierender Präsident Montenegros Dukanovic muss in Stichwahl

Pro-westliche Pràsident Montenegros Milo Djukanovic
Pro-westliche Pràsident Montenegros Milo Djukanovic Copyright Risto Bozovic/ AP
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Von Julika Herzogeuronews mit dpa, AFP, AP
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Sein Gegenkandidat am 2. April wird der Wirtschaftswissenschaftler Jakov Milatović sein.

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Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Montenegro hat der pro-westliche Amtsinhaber Milo Djukanovic mit gut 35 Prozent zwar die meisten Stimmen geholt, muss aber in eine Stichwahl. Sein Gegenkandidat am 2. April wird der Wirtschaftswissenschaftler Jakov Milatović sein. Er kam auf knapp 29 Prozent der Stimmen.

Nach drei Jahrzahnten Machtwechsel?

Präsident Djukanovic führte Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato und bestimmte mehr als drei Jahrzehnte lang die Geschicke seines Landes.

„Es gibt einen großen Vorsprung gegenüber dem Kandidaten, mit dem ich in der zweiten Runde antreten werde. Das ist nicht nur Grund für Zufriedenheit und Optimismus, sondern auch eine klare Anerkennung eines in der ersten Runde nicht aktivierten Wählerreservoir", sagte Đukanović nach Bekanntgabe des Ergebnisses.

Gute Chancen für "Europa jetzt!"-Kandidat

Die neue Partei "Europa jetzt!" von Gegenkandiat Milatović gibt sich modern und reformorientiert und steht der serbisch-orthodoxen Kirche nahe, die aus Belgrad gelenkt wird.

„Dies ist ein gemeinsamer Sieg derer, die in den vergangenen dreißig Jahren diskriminiert wurden, deren Kinder Montenegro verlassen haben, die keine Gerechtigkeit erfahren haben, die arm waren. Es ist der gemeinsamer Sieg eines schönen, besseren, gerechteren, gleichberechtigteren Montenegros", so Milatović.

Die Stichwahl am 2. April entscheidet über das politische Überleben von Djukanovic. Dem 1986 geborenen Milatovic werden gute Chancen nachgesagt, Milatovic war Wirtschaftsminister in der kurzlebigen proserbischen Regierung (Dezember 2020 bis April 2022).

Polarisiertes politisches Klima in Montenegro

Zur Wahl am Sonntag hatten sich weitere fünf Kandidaten und Kandidatinnen dem Votum der rund 540 000 Wahlberechtigten gestellt. Auf dem dritten Platz landete der Chef der offen proserbischen und prorussischen Demokratischen Front, Andrija Mandic, mit 19 Prozent.

Die Wahl fand in einem stark polarisierten politischen Klima statt. Djukanovic, der Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato führte, bestimmte mehr als drei Jahrzehnte lang die Geschicke seines Landes. Seine Herrschaft fand ein Ende, als eine heterogene Koalition mehr oder weniger proserbischer Kräfte die Präsidentenpartei DPS bei der Parlamentswahl im August 2020 in die Opposition schickte.

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