Von der Leyen: "Kinder zu deportieren ist Kriegsverbrechen"

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel Copyright Olivier Hoslet/MTI/MTI
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Von Euronews mit dpa, AP
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EU-Kommissionspräsidentin hat die Verschleppung ukrainischer Kinder durch Russland als "Kriegsverbrechen" bezeichnet. Es sei eine "schreckliche Erinnerung an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte".

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Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben auf dem Gipfel in Brüssel einem Munitionspaket für die Ukraine zugestimmt. Demnach werden innerhalb der nächsten zwölf Monate eine Million Schuss Artilleriemunition bereitgestellt.

Das Paket hatten die EU Außen- und Verteidigungsminister Anfang dieser Woche beschlossen. Auf dem Gipfel gab es nun endgültig grünes Licht dafür.

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach über die ukrainischen Kinder, die von Russland verschleppt werden. Man wisse von 16 200 deportierten Kindern, von denen bislang nur 300 zurückgekehrt seien.

"Es gibt ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, nämlich der Fall der entführten ukrainischen Kinder. Was dort geschieht, ist eine schreckliche Erinnerung an die dunkelsten Zeiten unserer Geschichte - Kinder zu deportieren ist ein Kriegsverbrechen", sagte von der Leyen während einer Pressekonferenz am Rande des EU-Gipfels in Brüssel.

Von der Leyen betonte, man wolle gemeinsam internationalen Druck ausüben und Maßnahmen ergreifen, um den Aufenthaltsort der Kinder zu ermitteln. Dafür möchte sie mit anderen Organisationen der Vereinten Nationen zusammenarbeiten und eine Konferenz organisieren.

Haftbefehl gegen Putin

Der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag hatte vergangene Woche Haftbefehl gegen Putin wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen. Die Ermittler machen den Kremlchef für die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten nach Russland verantwortlich. Moskau wiederum behauptet, die Kinder vor Kampfhandlungen in Sicherheit gebracht zu haben.

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