Nachhaltige Forschung für Medikamente aus dem Meer

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Von Denis LoctierSabine Sans
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Im Bonus-Interview erklärt Professor Vítor Vasconcelos, Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Meeres- und Umweltforschung (CIIMAR) der Universität von Porto, Hintergründe.

Wie kann man marine Mikroorganismen für unsere Gesundheit nutzen - ohne das Meer selbst zu schädigen? In Portugal sprach Ocean mit Professor Vítor Vasconcelos, Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Meeres- und Umweltforschung (CIIMAR) der Universität von Porto. Er erklärt:

"Der Ozean kann eine der Lösungen sein, um unsere Gesundheit zu verbessern. Zunächst einmal müssen wir verstehen, dass Meere etwa die Hälfte des Sauerstoffs liefern, den wir auf unserem Planeten haben; außerdem gibt es viele Organismen, die für neue Gesundheits-Lösungsansätze erforscht und genutzt werden können. Wir können uns zum Beispiel vorstellen, Cyanobakterien oder Mikroalgen zu nutzen. Das sind Organismen, die seit mehr als 3,5 Milliarden Jahren im Meer existieren. Sie haben also verschiedenen Umgebungen standgehalten und Moleküle entwickelt, die heute zur Behandlung von Krebs, von Malaria, zur Reduzierung von Fettleibigkeit oder anderen Krankheiten eingesetzt werden können, die unseren Planeten beeinflussen.

Der Ozean ist nicht nur riesig, sondern auch ungenügend erschlossen. Wir verbringen wahrscheinlich mehr Zeit damit, den Weltraum zu erforschen, als den Ozean. Und der ist uns nahe. Wir müssen ihn jetzt nachhaltig erforschen. Wir haben den Ozean auf eine sehr schnelle Art und Weise durch Fischfang ausgebeutet - jetzt können wir zum Beispiel Mikroorganismen nachhaltig studieren. Wir können sie isolieren und dann im Labor so kultivieren, dass wir die Produktion dieser Moleküle potenzieren können. Auf diese Art und Weise können wir mehr als 90 Prozent der Mikroorganismen entdecken, die noch nicht untersucht sind, und das tun wir jetzt."

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