Schwarzes Meer: Erfolgreiche Zusammenarbeit schützt die Ressourcen

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Von Denis LoctierSabine Sans
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Ein EU-Projekt bringt Wissenschaftler, Investoren und Behörden zusammen.

Die Zukunft der Fischerei im Schwarzen Meer hängt von der erfolgreichen Zusammenarbeit der sechs Anrainerstaaten ab: Dabei handelt es sich sowohl um EU-Mitglieder (Bulgarien und Rumänien) als auch um Drittländer (Türkei, Georgien, Ukraine und Russland).

Bis vor kurzem war eine genaue Schätzung des Gesundheitszustands bestimmter Meeresarten im Schwarzen Meer unmöglich, da die einzelnen Anrainerstaaten ihre eigenen Methoden für die Forschung in ihren Gewässern verwendeten. Infolgedessen hatten die Wissenschaftler oft Schwierigkeiten, das Gesamtbild zu verstehen, und die Verwaltungsorganisationen konnten keine wirksamen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Populationen ergreifen.

Das wissenschaftliche BlackSea4Fish-Projekt, das von der Allgemeinen Kommission für die Fischerei im Mittelmeer (GFCM) mit finanzieller Unterstützung der EU koordiniert wird, ist das erste erfolgreiche Beispiel für die Vereinheitlichung wissenschaftlicher Methoden zwischen allen Schwarzmeer-Anrainern und gibt Hoffnung auf künftige wirksame Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung kommerzieller Bestände.

Euronews sprach mit dem Projektkoordinator Hüseyin Özbilgin, während bulgarische Forscher auf einem Fischtrawler vor der Küste von Varna Proben von den Fängen der Rapa-Wellhornschnecke nahmen.

"Am Schwarzen Meer kämpft man mit erheblichen Problemen: Überfischung, Rückgang der traditionellen Kleinfischerei im Vergleich zur großen industriellen Fischerei, andere Probleme wie illegale Praktiken und auch der Beifang von kleinen Fischen und gefährdeten Arten. Im Allgemeinen kann man feststellen, das der Zustand der Bestände nicht wie gewünscht ist, er ist nicht auf einem biologisch gesunden Niveau", sagt Hüseyin Ozbilgin. "Wenn ein Bestand von mehreren Ländern gemeinsam genutzt wird, muss er auch gemeinsam beurteilt werden - die Arbeit muss also harmonisiert, kooperativ und wissenschaftlich fundiert sein. So kann man die Entscheidungsträger besser über die zu treffenden Maßnahmen informieren. Das ist wahrscheinlich in der Nord- und Ostsee üblich. Aber für das Schwarze Meer gab es diese Tradition lange Zeit nicht. Das 2016 eingeführte Projekt zielte darauf ab, Forscher aus dem Gebiet zusammenzubringen, um die Arbeit auf abgestimmte Weise zu erledigen - damit wir das Management beraten können, ob es Maßnahmen zur Verringerung des Fischereiaufwands oder andere Abhilfemaßnahmen ergreifen soll, wie z. B. die Änderung der Maschengrößen oder die Schließung bestimmter Gebiete oder die Sperrung zu bestimmten Jahreszeiten. Wenn diese Entscheidungen in der richtigen Weise getroffen werden, kann mein Sohn genauso vom Meer profitieren wie ich. Wenn mein Kind in mein Alter kommt, gibt es hoffentlich die gleichen oder sogar bessere Ressourcen."

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