Mikroplastik ist überall: Es schadet auf unterschiedliche Art und Weise

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Von Denis LoctierSabine Sans
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Dr. Sandra Ramos ist Forscherin für Meeresökologie am CIIMAR, dem interdisziplinären Zentrum für Meeres- und Umweltforschung der Universität von Porto. Sie erklärt, auf welche Weise Mikroplastik schaden kann.

Jüngste Studien haben mikroskopisch kleine Plastikpartikel in den inneren Organen und im Blut "von dreiviertel aller getesteten Personen" nachgewiesen und damit neue Bedenken über die möglichen Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit geweckt - und auf das Meeresleben in den Ozeanen, die zunehmend durch Plastikmüll verschmutzt werden.

Ocean-Reporter Denis Loctier sprach mit Dr. Sandra Ramos, Forscherin für Meeresökologie am CIIMAR, dem interdisziplinären Zentrum für Meeres- und Umweltforschung der Universität von Porto. Sie hat einen Doktortitel in Wasserwissenschaften. Ihr Hauptforschungsgebiet ist die Meeresökologie und die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten, einschließlich aufkommender Schadstoffe wie Mikroplastik.

"Mikroplastik ist überall, man findet es überall! Man muss nur danach suchen. Wenn man sehen will, ob es Mikroplastik in einem Fluss gibt, muss man nur Proben nehmen - denn mit ziemlicher Sicherheit - mit einem großen Prozentsatz - wird man Mikroplastik finden: Es ist im Wasser oder in den Sedimenten", erklärt sie.

Mikroplastik schadet auf unterschiedliche Weise

"Und das Problem ist, dass diese winzigen Plastikteilchen auf unterschiedliche Weise Schaden anrichten. Wenn zum Beispiel kleine Organismen, die wir nur unter dem Mikroskop sehen, ein wenig von diesen Fasern aufnehmen, weil sie diese Plastikteile mit ihrer natürlichen Beute verwechseln, können diese Fasern lebenswichtige Organe blockieren. Und die Organismen sterben. Bei größeren Organismen kann es passieren, dass Nanokunststoffe die Eingeweide passieren und sich in Organen einlagern und in der Folge die gesamte Physiologie des Tieres beeinträchtigen.

Mikroplastik im menschlichen Blut

Wir wissen bereits aus anderen Forschungen - und ganz aktuellen Forschungen - dass Mikroplastik im menschlichen Blut gefunden wurde. Es gibt also Hinweise darauf, dass diese neuen Schadstoffe in das System des menschlichen Körpers gelangen. Es ist zu erwarten, dass es zu Infektionen kommt, weil es sich um ein fremdes Teilchen im Organismus handelt, auf das der Organismus reagieren wird. Was die Forschung betrifft, so machen wir immer noch kleine Schritte. Wir müssen noch mehr verstehen, was diese Verunreinigungen bewirken, was sie genau verursachen - darauf gibt es erst vorläufige Antworten."

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