Illegaler Fischfang: ein wachsendes Problem auf den Seychellen

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Von Denis Loctier
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Fischfang ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf der Inselgruppe, aber die Ressourcen sind begrenzt.

Die Seychellen sehen sich zunehmend mit illegaler Fischerei konfrontiert: Mindestens sechs ausländische Schiffe, vor allem aus Indien und Sri Lanka, wurden hier seit Anfang des Jahres beim Fischen ohne Lizenz erwischt. 

Das Filmteam von Euronews Ocean beobachtete, wie mehrere Schiffe unter indischer Flagge im Hafen der Seychellen-Hauptstadt Victoria festgenommen wurden. Nach Angaben von Johnny Louys, dem Leiter der Kontroll- und Überwachungsabteilung der Fischereibehörde der Seychellen, drohen den Kapitänen der illegalen Schiffe Gefängnisstrafen, ihre Besatzungen wurden ausgeliefert und die Boote können vorbehaltlich eines Gerichtsbeschlusses zerstört werden.

Problem der illegalen Fischerei

Die illegale Fischerei ist für die Seychellen mit ihrer großen, fischreichen ausschließlichen Wirtschaftszone und ihren begrenzten Patrouillen- und Kontrollmöglichkeiten zu einem wachsenden Problem geworden, wie Johnny Louys unserem Filmteam erklärte.

_"Der Westliche Indische Ozean ist einer der bekanntesten Orte für den Fischfang. Vor allem Thunfisch ist hier sehr verbreitet. Wir haben viele Küstenstaaten, die wirtschaftlich von der Fischerei abhängen. Und es gibt auch eine Reihe anderer Länder, die von weit her kommen, um diese Ressourcen zu nutzen.
_

Fisch gehört zu den am meisten konsumierten Proteine auf den Seychellen. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist einer der höchsten in der Welt, etwa 58 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung. Er ist auch ein wichtiger Wirtschaftszweig, der nach dem Tourismus zu den wichtigsten Exportgütern der Seychellen gehört.

Einer der Hauptgründe für die Bedrohung der Fischerei in der Region ist jedoch eindeutig die illegale Fischerei. Der offensichtlichste Grund ist, dass die Fischgründe sehr ergiebig sind. Das ist ein Anreiz für Leute, hierherzukommen und zu fischen.

Wir haben etwa 400 Kilometer Küste, dazu kommen 1,4 Millionen Quadratkilometer ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ).

In einer idealen Welt wären regelmäßige Patrouillen hilfreich - einfach um zu kontrollieren, dass die Boote die Vorschriften einhalten. Aber leider müssen wir auch dafür sorgen, dass von weit herkommende Boote nicht in unseren Gewässern fischen.

Die Ressourcen und Budgets sind begrenzt, und wenn man dann noch gegen Boote anderer Länder in den eigenen Gewässern vorgehen muss, wird der administrative und finanzielle Aufwand für die Bekämpfung der illegalen Fischerei noch größer."

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