Er ist ein lebendes Fossil: Tierschützer in Rumänien kämpfen um den Groppenbarsch

Ein kleiner Groppenbarsch in der Hand des Biologen
Ein kleiner Groppenbarsch in der Hand des Biologen Copyright Euronews Romania
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Von Maia Bondici
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Der Groppenbarsch lebt seit etwa 65 Millionen Jahren auf der Erde, aber erst in den letzten fünf Jahrzehnten hat der Mensch die Population an den Rand des Aussterbens gebracht

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In Herzen der Karpaten verbirgt sich ein bedrohter Schatz: Der Groppenbarsch, auch Asprete genannt, ein lebendes Fossil. Die bedrohte Art kommt heute nur noch in einem einzigen rumänischen Gewässer vor, dem Valsan-Fluss.

Euronews-Reporterin Maia Bondici hat ein Biologenteam auf Fisch-Pirsch im Valsan-Tal beleitet. Sie sagt: "Der Groppenbarsch lebt seit etwa 65 Millionen Jahren auf der Erde, aber erst in den letzten fünf Jahrzehnten hat der Mensch die Population an den Rand des Aussterbens gebracht. Im Wettlauf gegen die Zeit ist das Umweltschützerteam hier entschlossen, dem Groppenbarsch zu helfen, seine Geschichte fortzusetzen.

Biologe Istvan Falka steht mit großen Gummistiefeln und Köcher im Wasser. "Der Valsan ist ein ganz besonderer Fluss für uns. Denn hier lebte und lebt eine der seltensten Fischarten der Welt. Deshalb sind wir hier, um uns um ihn zu kümmern - um ihn zu suchen und für ihn zu sorgen."

Umweltschützer und Biologen sind um die Rettung der seltensten Fischart Europas bemüht. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Mircea Marginean erklärt, man versuche, die Faktoren zu bestimmen, die eine Ausbreitung in andere Flussabschnitte oder ein Anwachsen der Population verhindern. "Indem wir die Umwelt beobachten, können wir feststellen, wo wir handeln müssen, um den Bestand zu erhalten und zu vergrößern."

Dies ist die erste wissenschaftliche Bestandsaufnahme seit 20 Jahren. Alex Gavan ist Leiter des Projekts. Was ist so besonders daran? "Die Asprete ist ein zerbrechliches und unschätzbares Barometer, das den Zustand unserer Zivilisation und die Gesundheit unserer Gesellschaft anzeigt. Wenn die Asprete in diesen Gewässern weiterleben kann, bedeutet das, dass das Ökosystem funktioniert."

Während die Behörden davon ausgingen, dass es nur noch 15 Exemplare im Fluss gibt, fand das Team an nur einem Tag 57 Fische.

"Das ist enorm, denn seit den späten Sechzigerjahren bis heute wurden noch nie so viele Fische bei einer einzigen Untersuchung gefunden", so Gavan. "Das macht ihn natürlich nicht weniger bedroht. Es ist immer noch der seltenste Fisch in Europa, wahrscheinlich sogar der seltenste Fisch der Welt."

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