Ein ungeschliffener Diamant: Angolas wachsendes Potenzial als Fruchtexporteur

Ein ungeschliffener Diamant: Angolas wachsendes Potenzial als Fruchtexporteur
Copyright euronews
Von Chris BurnsDinamene Cruz
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Lokale Unternehmer setzen auf einen nachhaltigen Anbau ohne Pestizide.

WERBUNG

Dank der ganzjährig guten Wetter-, Boden- und Wasserversorgung verfügt Angola über ein enormes Potenzial als Agrarexporteur. In dieser Green-Angola-Folge stellen wir Ihnen Yudo Borges vor, den "Erdbeerkönig" in der südwestlichen Provinz Huila. Und wir sprechen mit Aderito Costa, dem "Pitaya-König". Er entdeckte die Drachenfrucht in Brasilien und brachte sie vor 12 Jahren nach Angola. Beide Unternehmer sehen ein großes Potenzial für den Export, wenn mehr investiert wird.

Die beiden Fruchtkönige heben sich von der Konkurrenz ab: Mit ihrer Leidenschaft für Spitzenleistungen, Innovation, landwirtschaftliches Know-how und für die Entwicklung des Gemeinwesens haben sie gemeinsame Werte. 

Angolas grünes unternehmerisches Potenzial

In der südwestlichen Provinz Huila ist Erntezeit auf den Erdbeerfeldern eines 60 Jahre alten Bauernhofs, der früher auf Blumenzucht und Vieh setzte. Dort wurde Yudo Borges als "Erdbeerkönig" bekannt. 

"Wir haben die besten Bedingungen für den Anbau von Erdbeeren auf der Welt. Wir liegen 2000 Meter hoch. Wir haben einen trockenen Winter", erklärt der "Erbeer-König" der Sociedade Agricola Amorosas de Huila. "Das ist sehr gut, wir ernten auch im Winter. Aufgrund der Trockenheit gibt es kaum Schädlinge, keine Pilzkrankheiten und wir bewässern unsere Erdbeeren mit Quellwasser."

euronews
"Erdbeerkönig" Yudo Borgeseuronews

Der Temperaturbereich ist optimal für den ganzjährigen Anbau, auch im Sommer, an manchen Tagen wird es bis zu 30 Grad heiß. Das ist gut für die Reifung der Früchte.

Der Unternehmer holte anfangs Experten aus Südafrika, um sein Team zu schulen: "Wir haben den Frauen beigebracht, wie man pflückt, anderen haben wir gezeigt, wie man die Felder bewässert. Jetzt sind wir ein 100% angolanisches Unternehmen", so Borges.

Der größte Teil der Produktion geht nach Luanda in die Supermärkte der Hauptstadt:  "Wir verkaufen die meisten unserer Erdbeeren auf dem Markt von Luanda. Jede Woche verlassen zwei Kühlraum-LKWs unsere Farm, die etwa zweieinhalb bis drei Tonnen verpackte Erdbeeren mitnehmen", so Borges weiter, aber die Logistik kann eine Herausforderung sein: "Ein Großteil der Straßen ist nicht gut ausgebaut. Das ist ein großes Problem. Wir sind 1000 Kilometer von unserem Hauptmarkt entfernt."

Drachenfrucht für die Gesundheit

Das ist bei der Farm  von Aderito Costa in der Provinz Bengo anders: Er baut vor den Toren Luandas die Drachenfrucht an und ist als "Pitaya-König" bekannt. Er entdeckte die Frucht in Brasilien und brachte sie vor 12 Jahren mit nach Hause: "Ich kannte das nicht aus meiner Heimat: Die Art und Weise, wie man Pitayas produziert und verkauft und vor allem ihr Nutzen für die Gesundheit", erzählt er und wie er zu seinem Spitznamen kam: Eine Frau machte in einer Radiosendung die Pitaya für die gute Gesundheit ihrer Familie verantwortlich. Sie sagte, so erzählt er: "Ich möchte, dass ihr diesen jungen Mann den König der Pitaya in Angola nennt, und der Typ im Radio sagte: "Wow, das ist eine gute Idee." Danach gab es noch viele andere Anrufer, die ihn als König der Pitaya sahen.

euronews
Aderito Costa setzt auf Pitayaeuronews

Auf seinen Ruf bedacht setzt Costa auf eine nachhaltige Produktion und vermeidet den Einsatz von Chemikalien: "Egal von welcher Frucht wir sprechen - Mango, Ananas oder Pitaya, diejenigen, die gut schmecken, wurden nachhaltig produziert."

euronews
Der Leiter des angolanischen Landwirtschaftsverbandes Wanderley Ribeiro glaubt an das Potenzial Angolas als Produzent und Exporteur von Früchteneuronews

Dem Leiter des angolanischen Landwirtschaftsverbandes zufolge hat sein Land ein enormes Potenzial als Produzent und Exporteur von Pitaya und anderen Früchten: "In Bezug auf Qualität und Geschmack ist Angola gut positioniert, um mit anderen Pitayamärkten zu konkurrieren", so Wanderley Ribeiro, das Potenzial liege auch in den Menschen: 

"Es gibt eine neue Generation von Unternehmern, die nicht nur auf die lokale Nachfrage achten. Wir orientieren uns an den Anforderungen des globalen Marktes, an den Qualitätsansprüchen des globalen Marktes."

Laut Borges ist Angola ist ein ungeschliffener Diamant in der landwirtschaftlichen Produktion.

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Zartes Pflänzchen, große Hoffnung - Angola forstet auf

Ein Algorithmus, der Elefanten vor dem Aussterben bewahren könnte

Niederlande: Das Haus aus dem 3D-Drucker hat gerade seine ersten Mieter bekommen