Das Budapester Frühlingsfestival

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Von Euronews
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“Meine Damen und Heeren nehmen sie Platz und genießen sie die Vorführung.” So lautet das Motto des diesjährigen Budapester Frühlingsfestivals: Oper, Ballett, klassische Musik und Jazz, Straßenmusiker und Freiluftkonzerte.

Seit dreißig Jahren bringt das Festival in der ungarischen Hauptstadt an den Ufern der Donau den Frühling nach Europa. Für jeden Geschmack wird etwas geboten, wem der Sinn nach etwas Anspruchvollem steht, der findet sein Glück mit dem Stück “Petruschka” von Igor Strawinsky, aufgeführt vom “Gyori Ballett”.

Die Interpretation des Werks ist sehr ideologisch. Der Tänzer hat seine ganz eigene Sicht von Petruschka: “Petruschka ist ein ganz normaler Mann. Er möchte die Welt nicht verändern, sondern einfach nur glücklich sein in seinem täglichen Leben. Aber das ist nicht einfach in einem totalitären System.”

Der Direktor der Compagnie Janos Kiss betont jedoch, dass die Tänzer selbst unter dem kommunistischen Regime, nicht geschwiegen haben: “Wir, als Künstler, hatten das Glück durch unseren Tanz Ideen auszudrücken, die man nicht in Worten hätte aussprechen dürfen. Als das System sich änderte, konnten wir unsere Ideen frei äußern, doch als “Petruschka” 1995 zum ersten Mal vor ungarischem Publikum aufgeführt wurde, waren wir schockiert, denn wir erkannten uns selbst in der Geschichte wieder.”

Eine Geschichte ohne Wort zu erzählen, das ist die Herausforderung aller Tänzer: “Der Körper ist unser Instrument, um Gedanken auszudrücken. Dichter und Schriftsteller können mit Worten und Maler mit ihrem Pinsel ihre Ideen zeigen, wir nutzen unseren Körper. Der menschliche Körper hat Grenzen und man muss kämpfen, um sie zu überwinden. Je härter du arbeitest, desto schwieriger wird dieser Job, aber zugleich ist es wundervoll, selbst wenn du Blut und Wasser schwitzt.”
Petruschka verfällt am Ende dem Wahnsinn und stirbt. Nach einem solch tragischen Ende tut es gut sich in den Straßen von Budapest treiben zu lassen und die lebendige Festivalatmosphäre zu genießen.

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