Plácido Domingo in Buenos Aires

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Von Euronews
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Er ist der König der Oper!

Plácido Domingo bricht alle Rekorde: über 130 Rollen, eine fortwährende Karriere über 50 Jahre, 3500 Auftritte. Mit ihm wurde Oper zum Pop-Event: in Buenos Aires kamen mehr als 120 Tausend Menschen, um seine Rückkehr zu feiern. Eine dreistündige Show aus Arien, traditionellen Liedern und – natürlich – Tangos!

Plácido Domingo:

“Buenos Aires und Argentinien überhaupt…ist, musikalisch gesehen, sehr kultiviert. Außerdem ist das Teatro Colón eines der größten der Welt, dass noch dazu gerade restauriert wurde. Es rühmt sich einer großen Tradition, mit herausragenden Dirigenten, wie zum Beispiel Toscanini, später Kleiber und großartigen Sängern wie Caruso oder Gigli.”

Vor 13 Jahren ist Domingo in Buenos Aires zuletzt aufgetreten – der Wahlheimat von Carlos Gardel, dem zu Ehren dieses Konzert verantstaltet wurde.

Obwohl Domingo seinen Blick in die Zukunft wendet, erinnert er sich gern an die guten alten Zeiten, wenn Tenor Caruso im Teatro Colón gastierte.

Plácido Domingo:

“Da gibt es Erzählungen, wie Caruso herkam, um hier zu singen und dann – als er schon wieder das Schiff nach Hause besteigen wollte – jemand zu ihm sagte: Bitte bleiben Sie doch! Wir können Ihnen drei weitere Auftritte anbieten! – Nun das waren Zeiten, in denen Zeit noch nicht die Rolle spielte, wie heutzutage. Heute richtet sich alles nach Flugplänen und da bleibt leider kaum Zeit für Improvisationen.”

Parallel zu seiner Gesangskarriere wäre dann da noch Domingos Tätigkeit als Dirigent. Wie kann er

da der Versuchung widerstehen, Verdi’s La forza del destino zu dirigieren, mit der er vor 40 Jahren in Buenos Aires debütierte.

Der Megastar, der auf der ganzen Welt zuhause ist, gibt jedoch zu, auch Vorlieben zu haben.

Plácido Domingo:

“Ich vermisse Spanien, Mexiko und die spanischsprachigen Länder, da das Leben dort ein ganz anderes ist. Ich bin eine sehr pünktliche, disziplinierte Person…obwohl es daran manchmal auch mangelt…Es gibt Zeiten, da regelt sich alles erst im letzten Moment, da gibt jeder sein Bestes und trotzdem ist es fast zu spät. Man könnte fragen: Plácido, sind Sie nicht stets akkurat und diszipliniert? Nun, dann sag ich: Ja, ich mag Präzision aber die Fähigkeit zur Improvisation ist trotzdem etwas Bewundernswertes. Ich frag mich dann, wie soll das gehen in der Zeit aber irgendwie funktioniert es dann.”

Plácido Domingo:

“Schauen wir mal, ob ich es eines Tages schaffe, ruhiger zu werden, um mehr Zeit fürs Improvisieren zu finden.”

In diesem Beitrag hörten Sie Musikausschnitte aus folgenden Werken:

1. Guiseppe Verdi, Rigoletto, Duett, 2.Akt

2. Carlos Gardel, Volver

3. G. Verdi, Die Macht des Schicksals, Overtüre

4. C. Gardel, Mi Buenos Aires querido

5. Pablo Sorozábal, La tabernera del puerto, No puede ser

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