Eine einzigartige Karriere: 40 Jahre Plácido Domingo

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Von Euronews
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Vor 40 Jahren gab er sein Debüt am Royal Opera House in London, vor 35 Jahren sang er erstmals den Otello – Jetzt wurde Plácido Domingo ausgiebig gefeiert, auf der Bühne des Royal Oper House, und hier bei Musica.

Die letzten Augenblicke im Leben einer der machtvollsten Figuren der westlichen Kultur: Othello. In Verdis Oper verkörpert von einem der größten Sänger unserer Zeit: Plácido Domingo.

Er erzählt: “Otellos Trauer, seine Qual, seine Enttäuschung, die im letzten Akt zum Ausdruck kommen, lassen sich mit der keiner anderen Figur vergleichen. In dem Augenblick, in dem er das Schwert sinken lässt – ein sehr trauriger Augenblick- sagt er: “Otello war” – Otello gibt es nicht mehr. Dann realisiert er, was er getan hat: ‘Und du! … wie bist du bleich, mein Lieb! Wie müde, wie schweigsam und wie reizend!’ Sie war der Mensch, der ihn wirklich liebte, der unschuldig war. Es ist die schlimmste Tragödie, der traurigste Moment überhaupt. Otello wird sich bewusst, dass er ein enormes Verbrechen begangen hat. Und dann sagt er zu ihr: Bevor ich dich tötete, habe ich dich geküsst, und jetzt, da ich sterbe, küsse ich dich erneut.”

Erst vor kurzem feierte Domingo den 40. Jahrestag seines Einstands hier am Londoner Royal Opera House Covent Garden. In dieser Zeit stand er als Tenor und Bariton auf der Bühne, er dirigierte, war künstlerischer Leiter und Musikdirektor.

Musica durfte bei der Generalprobe zu Otello dabeisein, das während 40-Jahr-Feier für Domingo gezeigt wird. Dabei erinnerte sich der Sänger an viele der Sänger und Dirigenten, die er im Laufe seiner Karriere hier kennengelernt hat. Carlos Kleiber zum Beispiel:

“Kleiber war elektrisierend. Unter ihm zu singen war geradezu gefährlich, da man nie wusste, ob das Publikum auf die Bühne oder zum Dirigenten schaute. Er war wir ein Sturm auf hoher See, und Otello beginnt ja mit einem Sturm. Er war wie ein Sturm, wie ein Ozean. I habe niemals so etwas gehört. Er verstand es, eine unglaubliche Atmosphäre zu erschaffen. Ganz erstaunlich. Das war Kleiber.”

Antonio Pappano gilt als einer der herausragendsten Dirigenten unserer Zeit. Er ist zudem Musikdirektor am Royal Opera House. Er sagt: “In dieser 40-Jahr-Feier führe ich den vierten Akt von Otello mit Domingo auf. Es war immer mein Traum, Otello mit ihm zu inszenieren. Plácido ist ein Künstler, der, wenn er den Raum betritt und an Proben oder einer Aufführung teilnimmt, jeden um sich herum besser macht. Das ist eine ganz besondere Qualität, die nur wenige Menschen haben. Manche wollen nur im Rampenlicht stehen, aber zieht dabei jeden anderen mti sich hoch, und das ist eine erstaunliche Gabe. Er ist eine Institution, ganz klar.”

Ganz klar ist auch, dass die Karriere von Plácido Domingo einzigartig ist. Alleine im Covent Garden hat er 26 verschiedene Rollen gesungen, in Dutzenden von Inszenierungen mitgewirkt. Es waren 40 vom Erfolg, von der Kunst und vom Leben verwöhnte Jahre.

Weitere Ausschnitte aus unseren Interviews mit Plácido Domingo und Antonio Pappano sehen Sie hier (in Originalsprache): www.euronews.net

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