"Andrea Chénier" - Jonas Kaufmann singt sich die Seele aus dem Leib

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"Andrea Chénier" ist eine Oper in vier Akten des italienischen Komponisten Umberto Giordano (1867-1948). Gelegentlich wird das Werk auch als musikalisches Drama bezeichnet. Erzählt wird die tragisch

Die Generalprobe am Londoner Royal Opera House für die Oper "Andrea Chénier" ist ein Erfolg. Ein lang erwartetes Comeback für dieses Meisterwerk des Verismus des italienischen Komponisten Umberto Giordano – 30 Jahre nach der letzten Aufführung in Covent Garden.

Am Dirigentenpult: der leidenschaftliche Antonio Pappano:

“Mein Orchester freut sich sehr, diese Musik zu spielen. Dieser Überschwang, diese Spannung und die theatralische Intelligenz des Komponisten sowie sein Wissen über Orchestrierung. Es ist ein Meisterwerk, etwas ganz “Großes” und deshalb braucht man große Stimmen, die sich über das Orchester erheben. Aber das Orchester ist auch ein Protagonist, es gibt ein nicht zu leugnendes symphonisches Element, ich glaube, die Kommunikation mit dem Publikum ist sehr stark, man bekommt Gänsehaut und fühlt die Musik, sie ist ganz nah!”

Exzellente Besetzung mit Jonas Kaufmann, aktuell einer der gefragtesten Tenöre der Welt, ein Superstar:

“Wie bei den meisten Opern des Verismus, ist auch hier die Leidenschaft der Schlüsselfaktor. Die Musik ist dermaßen mit Gefühlen aufgeladen, man muss aufpassen, sich nicht darin zu verlieren, nicht zu viel zu tun, nicht zu viel zu geben, denn all diese Melodien sind so eine große Einladung, sich die Seele aus dem Leib zu singen. Jede Notenlinie ist so perfekt, dass es eine Freude, ein großes Vergnügen ist, sie zu singen, aber man muss natürlich überleben.”

Jonas Kaufmann über die reine Liebe in “Andrea Chénier”:

“Eine Seelenverwandte, ich glaube, das beschreibt Maddalena am besten – es ist mehr als Leidenschaft! Es ist diese reine Liebe, die sie zusammenbringt, sie sind von der Idee berauscht, dass sie gemeinsam sterben werden. Sie denken nicht an Flucht, sie denken, das ist es, das ist unser Schicksal, wir sind füreinander bestimmt, und wenn uns der Tod bestimmt ist, dann sterben wir zusammen.”

Antonio Pappano:

“Keine Frage, in ‘Andrea Chénier’ gibt es Momente, die einfach überwältigend sind: Manchmal hat es mit der Lautstärke zu tun, manchmal mit dem Grad der Leidenschaft. All diese Dinge zusammen spürt man sehr stark im Schlussduett, es raubt einem den Atem, ihre Stimmen steigen höher, höher und höher, und dann ‘viva la morte insieme’, wenn sie zusammen sterben, das ist sehr bewegend.”

Die Aufführung der Oper “Andrea Chénier” am 29. Januar am Londoner Royal Opera House, Covent Garden, wird live in mehr als 1500 Kinos in 50 Ländern auf der ganzen Welt übertragen.

Für weitere Auszüge (auf Englisch) aus den Interviews mit Antonio Pappano und Jonas Kaufmann klicken Sie bitte auf folgenden Link:

Getting to know Sir Tony and ‘the world’s greatest tenor’

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