Alltag im Gazastreifen: "Dégradé" zeigt das Leben im "offenen Gefängnis"

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Von Euronews
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Der Alltag im Gazastreifen durch die Augen von 13 Frauen, die im Schönheitssalon auf ihre Behandlung warten. Das zeigt der Film “Dégradé” der

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Der Alltag im Gazastreifen durch die Augen von 13 Frauen, die im Schönheitssalon auf ihre Behandlung warten. Das zeigt der Film “Dégradé” der Zwillinge Tarzan und Arab Nasser, der auf der Semaine de la Critique in Cannes gezeigt wurde.

Euronews traf die palästinensischen Filmemacher, die seit drei Jahren im Exil leben, in Südfrankreich.

“Der Film ist eine Metapher, genauso wie der Salon eine Metapher für den Gazastreifen ist. Die Welt außerhalb ist eine Metapher für die ganze schlechte Situation, der die Palästinenser im Gazastreifen ausgeliefert sind. Als wir mit dem Drehbuch begannen, war klar, wir machen etwas über Gazastreifen, aber wie”, so Tarzan Nasser.

Gelungen ist es ihnen dadurch, dass sie 13 Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, in einen Schönheitssalon sperrten: Dort gibt es die junge Braut, die verschleierte Muslima und die Rebellin – kurz eine Auswahl der verschiedensten Frauentypen aus dem Gazastreifen.

“Wir haben ein allgemeines Thema ausgesucht, das Leben. Wir glauben, dass wir als Palästinenser unser Leben exportieren, zeigen müssen. Mein Bruder meint, es gibt ein großes Missverständnis über unser Leben”, so Arab Nasser.

Viele Unbekannte spielen in diesem Streifen mit, aber auch eine der bekanntesten Schauspielerinnen der arabischen Welt, Hiam Abbass. Sie spielt eine reife Frau, die ihrer Jugend nachjagt: “Das ist wirklich das, was mich an dieser Geschichte interessierte. Ich habe das Drehbuch gelesen und mich gefragt, wie sie das machen wollen. Wie wollen sie in einem Monat Dreharbeiten einen Tag im Leben der Leute darstellen, immerhin mit 13 Frauen, das ist nicht einfach, aber es war sehr schön und hat sich wirklich gelohnt.”

Gedreht wurde in “Jordanien“http://de.wikipedia.org/wiki/Jordanien. Im Gegensatz zu den endlosen Bildern der Gewalt und der Zerstörung, die man sonst aus dem Gazastreifen gewohnt ist, zeigt der Film das normale Leben der Menschen, die in einem offenen Gefängnis leben. Er zeigt auch, wie der Salon diesen Frauen ermöglicht, diesem Alltag zu entkommen.

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