6. Filmfestival bringt Perle am Schwarzen Meer zum Glänzen

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Ein Fest für Promijäger und Filmfreunde: Bei der Eröffnung des 6. internationalen Filmfestivals in Odessa schnupperten die Fans den Duft des roten

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Ein Fest für Promijäger und Filmfreunde: Bei der Eröffnung des 6. internationalen Filmfestivals in Odessa schnupperten die Fans den Duft des roten Teppichs. 12 Filme gehen ins Rennen um den Hauptpreis. Außerhalb des Wettbewerbs laufen zudem exclusive Premieren, eine Retrospektive und Filme, die bei anderen Festivals Erfolg hatten.

Einer dieser Erfolge ist der türkische Film Sivas. Der in Berlin lebende Regisseur Kaan Müjdeci bekam für seinen Debütfilm im vergangenen Jahr den Spezialpreis der Jury in Venedig. In dem Film geht es um einen Jungen auf dem türkischen Land und dessen Kampfhund Sivas. Dass der Film hier gezeigt wird, findet Müjdeci aufgrund der Geschichte der Stadt sehr wichtig: “Es ist sehr wichtig, dass die Menschen in Odessa meinen Film sehen, denn mein Film handelt von der Männerwelt und einem 11-jährigen Kind, das lernt, ein Mann zu werden.”

In der Retrospektive läuft in diesem Jahr die italienisch-rumänische Produktion “Odessa in Flammen” – der Gewinner des Filmfestivals von Vemedig im Jahr 1942. Der Film schien bis 2005 verloren – dann wurde eine Kopie in italienischen Archiven gefunden. Nun läuft er restauriert über die Leinwände und zeigt die rumänische Sicht auf die Belagerung von Odessa im Jahr 1941.

Propaganda und Belagerung im Krieg sind für die moderne Ukraine und besonders Odessa aktuell wie nie. Die Veranstalter wollen mit dem Film die unterschiedliche Sicht beider Seiten auf die Dinge zeigen. “Wir wollen in dieser Retrospektive die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs zeigen. Oder, um genauer zu sein: Wir zeigen die Zeit der Belagerung von Odessa und der Region Bessarabia nicht nur aus der sowjetischen sondern auch aus der rumänischen Sicht. Das hilft uns zu verstehen, das jede kreative Interpretation der historischen Ereignisse immer mit bestimmten Ideologien und Propaganda-Klischees verbunden ist “, so Ivan Kozlenko.

Der Konflikt im Osten der Ukraine wirft auch seinen Schatten auf das Filmfestival. Zum einen wird dies in den Gästelisten deutlich: Viele Europäer haben einfach Angst im Moment in die Ukraine zu reisen. Aber auch das Programm wird beeinflust: Es werden viel mehr Dokumentationen gezeigt. Die sind billiger zu produzieren.

Festivaldirektorin Viktoriya Tigipko: “Die ukranische Filmindustrie ist in einer Notlage, da alle Finanzierungen gestoppt wurden. Aber es gibt eine Strategie, wie sie hier wieder aufgebaut werden kann und es ist wichtig, so schnell wie möglich damit zu beginnen. Es gibt viele talentierte Regisseure, die Filme machen können, aber es ist wichtig, dass nicht nur 10 bis15 mit der Unterstützung der Regierung entstehen, sondern Dutzende jedes Jahr.”

Einer der angereisten Gäste ist der renommierte britische Komponist Michael Nyman. Er hatte sein Orchester mitgebracht, um den Stummfilm “Der Mann mit der Kamera” von Dsiga Wertow aus dem Jahr 1929 zu begleiten. Das Konzert fand statt an der Potemkinschen Treppe – weltbekannt durch den Stummfilm “Panzerkreuzer Potemkin” bot sie rund 15.000 Besuchern Platz

Euronews-Reporterin Evgeniya Rudenko: “Zum sechsten Mal zeigt die sogenannte Perle am schwarzen Meer ukrainische und internationale Filme. In diesem Jahr haben die Organisatoren jedoch noch mehr vor: Sie wollen zeigen, dass Odessa ein sicherer Platz ist, den Touristen und Kinobesucher ohne Angst besuchen können.”

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