Arvo Pärt: Der Stille näher

Arvo Pärt: Der Stille näher
Copyright 
Von Anja Bencze
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

2015 ist ein besonderes Jahr für Arvo Pärt, einen der bedeutendsten und meistgespielten lebenden Klassik-Komponisten, der am 11. September in Tallinn

WERBUNG

2015 ist ein besonderes Jahr für Arvo Pärt, einen der bedeutendsten und meistgespielten lebenden Klassik-Komponisten, der am 11. September in Tallinn seinen 80. Geburtstag feierte. Glückwünsche und Hommagen kamen aus der ganzen Welt. Das Geburtstagsjahr wird von Konzerten, Fernsehübertragungen und Jubiläumsveröffentlichungen begleitet.

Arvo Pärt, ein religiöser und bescheidener Mann, der doch Menschen auf der ganzen Welt bewegt. “Seine Musik lässt Einen fühlen und denken. Man kann seine Musik nicht einfach nur hören, man muss ihr zuhören”, sagt Anu Kivilo, die das Arvo Pärt-Zentrum im estnischen Laulasmaa leitet.

Mikko Fritze, Leiter des Goethe-Instituts in Helsinki, fügt hinzu: “Die Musik ist verspielt, schön, sehr schön, bis hin zu aber auch wieder herausfordernd.”

International bekannt wurde Pärt, als er 1980 nach jahrelangen Schikanen in den Westen emigrierte. Die Begegnung mit Manfred Eicher vom deutschen ECM-Label führte zur Veröffentlichung seines ersten Welterfolgs “Tabula Rasa” (mit Keith Jarrett und Gidon Kremer).

“Fratres”, “Te Deum”, “Für Alina”, “Spiegel im Spiegel” sind weitere weltbekannte Werke.

Musiker und Künstler verschiedenster Genres zählen heute zu seinen Bewunderern von Björk, über PJ Harvey bis Nick Cave. Nur wenige kennen ihn so gut wie der estnische Dirigent Tõnu Kaljuste. “Es ist schwer zu erklären, aber manchen Komponisten, manchen Künstlern gelingt das. In dieser lauten Epoche bringt uns Arvo Pärt die Stille näher. Und seine Musik gibt sehr vielen Menschen Ausgeglichenheit.”

Gemeinsam mit dem Theatermacher Robert Wilson brachte Arvo Pärt im vergangenen Mai in Tallinn das Projekt “Adam’s Passion” auf die Bühne.

Dabei entstand der Dokumentarfilm The Lost Paradise von Günter Atteln. Auch die Aufführung in einer ehemaligen U-Boot-Fabrik wurde aufgezeichnet und ist als Konzertfilm erschienen. (Adam’s Passion, Andy Sommer – Accentus Music – WDR, ERR Arte, Eesti Kontsert).

Wer glaubt, er habe noch nie Arvo Pärt gehört, irrt sich. Seine Werke werden immer wieder als Filmmusik verwendet, beispielsweise im Weltraumtrhiller Gravity.

Wer mehr hören möchte: Anlässlich des 80. Geburtstags hat ECM eine Sonderalbum mit Ersteinspielungen unter dem Titel Musica Selecta veröffentlicht.

Mit den Tagebuchaufzeichungen Pärts beschäftigt sich die Dokumenation “Even if I Lose Everything” von Dorian Supin.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Arvo Pärt Zentrum: Ein Schrein für das Oeuvre

Dubai: Modenschau in der Shopping Mall

Alles Jazz - Montreux Jazz Festival 2017