Gado und Zunar: Gewinner des International Editorial Cartoon Prize

Gado und Zunar: Gewinner des International Editorial Cartoon Prize
Von Euronews
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Der kenianische Karikaturist Gado und der malayische Cartoonist Zunar sind die Gewinner des International Editorial Cartoon Prize 2016. Cartoons für

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Der kenianische Karikaturist Gado und der malayische Cartoonist Zunar sind die Gewinner des International Editorial Cartoon Prize 2016.

Cartoons für den Frieden

Der Preis wird von der schweizerischen “Cartoons für den Frieden” Stiftung verliehen. Geehrt werden herausragende Cartoonisten, die für Meinungsfreiheit eintreten. Beide Gewinner haben Regierungskorruption und soziale Ungerechtigkeit angeprangert. Kofi Annan ist Ehrenpräsident der Stiftung. Er erklärt:“Ich bin immer wieder überrascht über den kreativen Scharfsinn dieser Künstler, die mit einem einzigen Bild das Parodoxon und all die Absurdität der Ungerechtigkeit eines komplexen Problems effektiver aufgreifen, als Hunderte Reden. Künstler wie Gado und Zunar nehmen Risiken in Kauf, um den Mächtigen die Wahrheit zu sagen. Sie verdienen jede Anerkennung, die wir ihnen geben können und die hoffentlich auch zu ihrem Schutz beiträgt.”

Gado

Bis vor kurzem hat Gado als Cartoonist für die Daily Nation Nairobi gearbeitet. Eine der wichtigsten Tageszeitungen in Zentral- und Ostafrika. Seine Sketche, mit denen er Politiker als habgierig und korrupt schildert, haben ihm ein großes Publikum eingebracht – aber ihn auch den Job gekostet. Nun sorgt er sich um die fehlende, mediale Pluralität und über die zunehmenden Beschränkungen in Sachen Meinungsfreiheit in Afrika:“Ich denke was wir in vielen afrikanischen Ländern sehen können, ist der kleiner werdende Raum für die Medien. Dieser Raum ist ein streitbarer Raum und die Herausforderung ist immer, diesen Raum zu beschützen”.

Zunar

Zunar ist der bekannteste Cartoonist Malaysias. Und er benutzt seinen Humor, um Machtmissbrauch, Korruption der Eliten und moralische Krisen in Gesellschaft und Justizsystem seines Landes aufzuzeigen. Zurzeit wird er juristisch verfolgt und ihm drohen wegen Volksverhetzung bis zu 43 Jahre Gefängnis. Die malayische Regierung weigert sich, ihn als Künstler anzuerkennen. Trotz internationaler Preise werden seine Arbeiten nicht mehr in traditionellen Medien veröffentlicht. Der Preis ist für Zunar daher nicht nur eine Ehrung:“Dieser Preis ist für mich sehr, sehr wichtig. Denn er kann Druck auf die malayische Regierung machen. Und er kann der internationalen Gemeinschaft die Augen über meinen Fall öffnen und den Grad der Meinungsfreiheit und der Menschenrechte in Malaysia anzeigen.”

Genfer Cartoon – Ausstellung

Rund 100 der preisgekrönten Cartoons sind noch bis zum 4. Juni auf der Fußgänger – Promenade, dem Quai Wilson direkt am Genfer See zu sehen. Die aktuellen Themen reichen von Umweltproblemen über Sicherheitsfragen bis zur Immigrationspolitik. Gezeichnet sind sie mit oft beißendem Humor und brillanter Ironie.

Meinungsfreiheit

Trotz Drohungen und Restriktionen: Der Kampf um die Meinungs- und Redefreiheit geht weiter. Gute und mutige Cartoonisten werden auch weiterhin für unser aller Freiheit arbeiten. Und dafür verdienen sie Schutz.

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