Filmfestival in Thessaloniki: Neue Leitung, neue Frische

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Von Euronews
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Das Internationale Filmfestival von Thessaloniki gilt als das größte und wichtigste in Griechenland und stand in diesem Jahr unter der Leitung eines neuen künstlerischen Direktors.

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Das Internationale Filmfestival von Thessaloniki gilt als das größte und wichtigste in Griechenland. Zu entdecken gab es auch in diesem Jahr wieder viele gute Filme, Premieren und neue Kinotalente aus aller Welt, berichtet eureunews-Reporter Iorgos Mitropoulos. “Das führende Festival des Landes steht unter der Leitung eines neuen künstlerischen Direktors, Orestis Andreadakis, und blickt mit neuen Zielen und neuer Frische in die Zukunft.”

Orestis Andreadakis, Festivalleiter: “Unser Wunsch ist, den Akzent auf die Stadt Thessaloniki zu legen, damit das Festival ein lebendiger Organismus mit unterschiedlichen Sektionen und jährlichen Aktivitäten wird. Wir wollen unsere Beziehungen zur griechischen Filmwelt verstärken und als Treffpunkt für griechische Filmemacher und Produzenten und ihre ausländischen Kollegen dienen. Und schließlich wollen wir den internationalen Charakter des Festivals verstärken.”

Der Preis für den besten Film ging in diesem Jahr an den ungarischen Streifen “Tiszta Szvivel – Kills on wheels” von Attila Till über einen Feuerwehrmann, der nach einem Arbeitsunfall querschnittsgelähmt ist und Auftragskiller wird.

Kills on Wheels TRAILER (English subtitled) from Hungarian National Film Fund on Vimeo.

Besondere Ehrung wurde dem türkischen Filmemacher Zeki Demirkubuz zuteil, der als einer der Pioniere des türkischen Independent-Kinos gilt.

Zu seinen bekanntesten Filmen gehören “Innocence” (1997), “Confession” (2001) und “Destiny – Schicksal” (2006), in denen er die türkische Gesellschaft beleuchtet und existenzielle Fragen stellt.

Zeki Demirkubuz: “Wir können einfach weitermachen und glauben, dass wir ein wunderschönes Haus voller Sonne, Glück und Freude bewohnen. Aber wir müssen auch akzeptieren, dass unser Haus einen Keller hat. Und wir können den Mut aufbringen, in den Hinterhof zu schauen und zu verstehen, was auf der dunklen Seite der Straße geschieht. Diese Wirklichkeit zu verstehen, ist das Gegenteil von Pessimismus. Ein Mensch, der wagt, das zu sehen, muss große Hoffnung und Glauben haben.”

Als Abschlussfilm lief der französische Streifen “La Danseuse – Die Tänzerin” von Stéphanie Di Giusto, eine Hommage an Loïe Fuller, die als eine der Wegbereiterinnen des modernen Tanzes gilt.

In der Hauptrolle glänzt Sängerin und Schauspielerin SoKo. Das sei eine Herausforderung gewesen, sagt sie. “Loïe ist so oft kopiert und imitiert worden. Dabei war sie eine der ersten Künstlerinnen, die für Urheberrechte kämpfte, weil sie ihre Kunst und ihren Tanz schützen wollte. Sie war es satt, dass andere bei ihr abschauten und ihr das stahlen, das sie sich so hart erarbeitet hatte.”

Der Film lief auf dem jüngsten Festival in Cannes und ist Anfang November in die deutschsprachigen Kinos gekommen.

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