Wiener Neujahrskonzert: "Walzer-Wohlgefallen" mit Christian Thielemann

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Von Andrea BüringSabine Sans
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Das wohl berühmteste Konzert der Welt wird in über 90 Länder übertragen.

Die ganze Welt sieht zu, wenn die Wiener Philharmoniker alljährlich im Goldenen Saal des Musikvereins ihr Neujahrskonzert geben. Der Große Saal gilt nicht nur als einer der schönsten, sondern auch akustisch besten Säle der Welt. Das berühmte Konzert wird in über 90 Länder für ein Millionenpublikum im Fernsehen übertragen. Um live in Wien dabei zu sein, braucht man etwas Glück, denn die Karten dafür werden aufgrund der großen Nachfrage verlost.

Das Konzert zu dirigieren, ist eine große Ehre. Jedes Jahr wird ein anderer Dirigent eingeladen, darunter Mariss Jansons (2016), Gustavo Dudamel (2017), Riccardo Muti (2018). Für Christian Thielemann war es dieses Jahr eine Premiere, die er mit Schwung und Erfolg meisterte:

"Es ist eine wunderbare Stimmung und ich muss sagen, ich lerne eine Menge, weil es ja sehr schön ist, wenn der Dirigent zuhört, was das Orchester anbietet. Dieses Orchester bietet nun diese ihm so ureigenste Musik in einer so unvergleichlichen Art an, dass ich durch sie überhaupt nur auf Ideen komme, auf Nuancen einzugehen", sagte Christian Thielemann.

Auch für das Orchester war die Zusammenarbeit befruchtend. Daniel Froschauer, Primgeiger und Stimmführer der Wiener Philharmoniker, lobte Thielemann:

"Er sieht alles und spürt alles. Er spürt, wenn der Konzertmeister ein bisschen langsamer werden will. Er ist so flexibel, dass er das mit einbringen kann und daraus wieder einen Moment zaubert."

Verzauberte Momente

Das freudig-schwungvolle, teils auch besinnliche Musikprogramm läutet das neue Jahr angemessen ein:

"Man fängt mit so einem eleganten, österreichischen Marsch an. Märsche sind ja immer so eine Sache. Die können ja sehr schnell ausarten, aber nicht bei diesem Orchester. Und dann haben wir Walzer und sowas wie einen Elfenreigen. Wir haben also verschieden Farben. Dann geht es auch handfest zu, bei den Nordsee-Bildern zieht fast ein Sturm auf. Aber der löst sich dann doch in einem Walzer-Wohlgefallen auf. Alles, die Verschiedenheit der Dinge formiert eine Hügellandschaft. So ist es", sagt Thielemann.

Premieren im Repertoire

Obschon eine lange Tradition, passiert es, dass die Wiener Philharmoniker ein Stück zum ersten Mal spielen - wie dieses Jahr unter anderem "die Tänzerin" von Josef Strauss. Ob Walzer oder Polka, jedes Neujahrskonzert widmet sich vor allem den Werken der Strauss-Dynastie:

"Die haben sich einfach in ihrer musikalischen Sprache so schön ausdrücken können, dass sie von einem riesigen Publikum geliebt worden sind. Die Tänzerin, ein Stück, das wir jetzt spielen... man sieht förmlich eine Tänzerin auf den Spitzen gehen, man hört das", schwärmt Daniel Froschauer. "Und bitte, wenn ein Johannes Brahms dem Johann Strauss eine Widmung schreibt, wo er drauf schreibt 'Leider nicht von mir' und die ersten paar Takte vom Donauwalzer meint, dann spricht das Bände."

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