Cannes - Kino am Puls der Welt

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Von Fred Ponsard, su mit AFP
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Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes zählen zu den bedeutendsten Filmfestivals. Als Jurypräsident des Wettbewerbs, in dem unter anderem die Goldene Palme an "Titane" von Julia Ducournau vergeben wurde, fungierte der US-Filmemacher Spike Lee.

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Dieses Filmfestival in Cannes wird vielen lange in Erinnerung bleiben.

- es fand das trotz der Pandemie im Juli statt, und

- Jury-Präsident Spike Lee verkündete zu Beginn der Zeremonie versehentlich die Gewinnerin der Goldenen Palme.

Es ist die Französin Julia Ducournau – erst zum zweiten Mal geht die höchste Ehrung an eine Frau.

Julia Ducournau, Regisseurin:

„Was diesen Film angeht – stimmt: Er steht für eine Erweiterung der Kino-Landschaft. Ich meine, das ist ein gutes Zeichen."

Titane ist ein Genrefilm mit Serienkiller-Tendenz, er spaltete das Publikum, aber nicht die Jury.

Spike Lee, Filmregisseur und Jurypräsident:

"Ich habe noch nie in meinem Leben einen Film wie diesen gesehen. Ich habe viele Filme gesehen, aber das hat mich umgehauen, das ist Genie und Verrücktheit in einem."

Jessica Hausner, österreichische Regisseurin und Jurymitglied:

"Ob Sie es glauben oder nicht, wir haben nicht einmal erwähnt, dass die Regisseurin eine Frau ist, wir haben uns mehrheitlich auf diesen Film geeinigt und erst danach sagten wir 'ok, und noch dazu ist er von einer Frau, und das macht uns glücklich."

Diese Ausgabe 2021 stand auch im Zeichen des Eklektizismus, der Vielfalt und der globalen Dimension der Preisliste mit Filmen aus dem Iran, Israel, Japan, Kolumbien, Australien oder Finnland wie Compartment 6 von Juho Kuosmanen, einer eher seltenen Koproduktion zwischen Russland und mehreren europäischen Ländern.

Der Film des finnischen Regisseurs Juho Kuosmanen gewinnt den Großen Preis der Jury ex-equo mit dem iranischen Regisseur Ashgar Fahradi für “A Hero”.

Juho Kuosmanen, Regisseur:

"Die Geschichte des Films ist eine Begegnung zwischen zwei Menschen; es geht auch um die Beziehungen zwischen Europa und Russland. Ich meine, es ist ein sehr seltsames Land. Sie (die Russen) sind mehr als die vordefinierten Ideen, die man anfangs so hat, wenn man dahin fährt."

Ashgar Fahradi, Co-Gewinner des Grand Jury Prize, zeigt uns mit der inspirierenden Geschichte eines Mannes, der trotz seines Unglücks als Held gilt, einen anderen Iran – weit von Klischees entfernt.

Mehr als je zuvor haben die Filmfestspiele von Cannes der Welt den Puls gefühlt – durch das Kino.

Fred Ponsard, su mit AFP

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