Europäischer Filmpreis: "Quo Vadis, Aida?" ist der beste Film des Jahres

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Von Ronald KramsEuronews
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Die Hauptfigur in "Quo Vadis, Aida?" ist eine Übersetzerin, die in der UN-Schutzzone Srebrenica im Bosnienkrieg arbeitet. Sie kämpft darum, ihren Mann und ihre Söhne zu retten

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Das Drama "Quo Vadis, Aida?" ist als bester europäischer Film des Jahres ausgezeichnet worden. Die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić erzählt darin vom Massaker in Srebrenica. Die Europäische Filmakademie gab die Entscheidung in Berlin bekannt. Der Film erhielt auch die Auszeichnungen für die beste Regie und die beste Darstellerin.

Die Hauptfigur in "Quo Vadis, Aida?" ist eine Übersetzerin, die in der UN-Schutzzone Srebrenica im Bosnienkrieg arbeitet. Sie kämpft darum, ihren Mann und ihre Söhne zu retten. Serbische Einheiten ermordeten in Srebrenica 1995 mehr als 8000 bosnisch-muslimische Männer und Jungen.

Regisseurin Žbanić bedankte sich in einer Videoschalte:

"Dieser Film ist den Frauen und Müttern von Srebrenica gewidmet und ihren getöteten Söhnen, Ehemännern und Vätern, drei Generationen von Männern, die wegen ihres Namens ausgelöscht wurden. Die Frauen von Srebrenica haben einen Weg gefunden, Frieden in einem völlig zerstörten Land zu schaffen".

"Frauen müssen immer das Chaos beseitigen, das die Männer angerichtet haben. Ich widme diesen Preis den Frauen von Srebrenica und unseren Müttern, die uns gelehrt haben, wie man Zerstörung in Liebe umwandelt".

Der Film wird vor allem von der überragenden Leistung von Jasna Đuričić getragen. "Quo Vadis, Aida?" ist eine beispielhafte europäische Koproduktion, an der zehn Produzenten aus zehn verschiedenen Ländern beteiligt sind.

Frauen müssen immer das Chaos beseitigen, das die Männer angerichtet haben
Jasmila Žbanić
Regisseurin

Als bester Hauptdarsteller wurde Anthony Hopkins für seine Rolle im Demenzdrama "The Father" ausgezeichnet.

Der andere große Gewinner des Jahres ist der Film "Flee", des französisch-dänischen Regisseurs Jonas Poher Rasmussen, der sowohl den Preis für den besten Dokumentarfilm als auch für den besten Animationsfilm gewinnt.

Der Regisseur konnte während der Preisverleihung nicht anwesend sein, aber er drückte seine Freude über den Bildschirm aus.

Der Animationsfilm "Flee" ist die wahre Geschichte von Amin, einem Afghanen, der in den späten 1980er-Jahren als Kind aus seinem Land fliehen musste. Dreißig Jahre später, jetzt als Student in Dänemark, erzählt er seinem besten Freund die wahre Geschichte seiner Reise und seines Kampfes für die Freiheit.

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