400 Jahre Molière- aktueller Klassiker und Nationalheld

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Von Julika Herzog mit dpa
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Auftakt für das Jubiläumsjahr eines der bedeutendsten Autoren Frankreichs - vor 400 Jahren wurde Molière in Paris geboren, einer der Großen der Theaterwelt weltweit.

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Auftakt für das Jubiläumsjahr eines der bedeutendsten Autoren Frankreichs - vor 400 Jahren wurde Molière in Paris geboren, einer der Großen der Theaterwelt weltweit.

Molière ist eine Art französischer Nationalheld

Gemeinhin gilt der 15. Januar als das Geburtsdatum des Schauspielers, Theaterdirektors und Dramatikers. Für einige Biografen soll er an diesem Tag in der Pariser Kirche Saint-Eustache nur getauft worden sein. Als Lieblingsautor des Sonneskönigs Ludwig XIV. schrieb er mehr als dreißig Theaterstücke und Ballette, die schon zu seiner Zeit äußerst erfolgreich waren.

In Frankreich ist Molière sowas wie ein Nationalheld. Als Synonym für Französisch hat sich ab dem 18. Jahrhundert die Bezeichnung die Sprache Molières eingebürgert. Seine Werke wurden schon damals weit über die Grenzen Frankreichs aufgeführt. Er machte die Komödie, die als untergeordnetes Genre galt, zu einer der Tragödie gleichwertigen Gattung.

"Er ist ein absolut wahnsinnig effektvoller Dramatiker, die Art, wie seine Charaktere mit allem durchkommen, bringt uns immer zum Lachen. Seine italienischen Lazzi waren unglaublich. Er beschreibt uns Menschen mit so einer bissigen Schärfe. In "Der eingebildete Kranke" zum Beispiel könnte man an Corona denken. Aber was uns am Ende am meisten zum Lachen bringt, und es ist ein total verängstigtes Lachen, ist das Thema des Todes in diesem Stück, erklärt der Direktor der Comédie-Française Eric Ruf.

Farnkreichs traditionsreichstes Theater, die Comédie-Française feiert 400 Jahre Molière

Die Comédie-Française Frankreichs traditionsreichstes Theater, auch Haus Molières genannt, befindet sich im Palais Royal in Paris, der Ort an dem Molière bis zu seinem Tod mit seiner Truppe gespielt hat. Das Allround-Talent - er schrieb die Werke, führte Regie und verkörperte die Hauptrollen - ist sieben Jahre vor der Gründung gestorben ist.

Agathe Sanjuan, Archivarin der Comédie-Française: "Molières Theater war auch auf internationaler Ebene von enormer Bedeutung. Er gründete sogar einige Nationaltheater, die seine Stücke vollständig in die lokale Sprache übertrugen und sie dem Geist ihres Landes anpassten."

Mit «Der eingebildete Kranke» schrieb Molière sein letztes Stück, das am 10. Februar 1673 in Paris uraufgeführt wurde. Ironie des Schicksals: Darin spielte er die Hauptrolle des Hypochonders Argan, der sich einbildet, krank zu sein. Nur: Molière war wirklich krank. Er litt an Tuberkulose.

Legende wiederlegt: Molière starb nicht auf der Bühne

Bei der vierten Aufführung am 17. Februar erlitt er einen Blutsturz, an dem er kurz danach im Alter von 51 Jahren starb-  - laut Legende auf der Bühne.

In dem Tagebuch eines Schauspielers seiner Truppe ist jedoch die Wahrheit nachzulesen, wie Agathe Sanjuan berichtet: "Er wurde auf der Bühne krank, als er die Hauptrolle des Hypochonders Argan in "Der eingebildete Kranke" spielte, aber er starb zu Hause, nebenan in der Rue de Richelieu.

"Dieser Stuhl hat wirklich eine besondere Bedeutung für die Mitarbeiter dieses Hauses, denn es ist Molières Bühnenstuhl. Im Vergleich zu den Objekten, die wir im Archiv haben, die Uhr, die er im Alltag getragen hat usw, ist dies das einzige Materielle, das von seinem Theater übrig geblieben ist."

Molières Vermächtnis ist weiter lebendig und aktuell. In seinen Werken nimmt er die Schwächen und Laster der Menschen auf die Schippe. Und die haben sich seitdem kaum verändert.

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