Doku über Südsudan "For the Sake of Peace": Ein Land zwischen Mord und Plünderungen

Forest Whitaker auf dem roten Teppich in Cannes
Forest Whitaker auf dem roten Teppich in Cannes Copyright Vianney Le Caer/2022 Invision
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Von Frédéric Ponsard
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Nach dem verheerenden Bürgerkrieg im Südsudan kämpft die Jugend des Landes für eine bessere Zukunft. Der Dokumentarfilm "For the Sake of Peace" feierte in Cannes Premiere.

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Auf dem Filmfestival in Cannes hat Schauspieler Forest Whitaker eine Ehren-Palme für seine Karriere und sein Engagement verliehen bekommen. Whitaker unterstützt seit zehn Jahren Friedensprojekte im Rahmen der Whitaker Peace & Development Initiative, die er 2012 gründete.

Der US-amerikanische Schauspieler kam nicht allein, sondern wurde vom Team des Films "For the Sake of Peace" begleitet. Ein Dokumentarfilm über den Südsudan, in dem das Team sechs Jahre lang mit der Kamera die Folgen des verheerenden Bürgerkriegs einfing. 400.000 Menschen haben im Südsudan seit 2003 das Leben verloren.

Ein Land zwischen Mord und Plünderung, in dem zu oft das Recht des Stärkeren gilt, die junge Generation aber für Frieden und eine bessere Zukunft kämpft. Eine menschliche Seite des Südsudan, die vielen unbekannt ist.

Der Film geht auf das Konto von zwei engagierten französischen Regisseuren: Thomas Sametin und Christophe Castagne.

"Forest war es wichtig, dass wir eine positive Botschaft haben und südsudanesische Menschen zeigen, die täglich für Frieden kämpfen", sagt Castagne.

Sametin erklärt, "der Film will den Südsudan wieder ins Licht der Öffentlichkeit bringen, um zu zeigen, was dort passiert. Das Gute ist, dass wir die Menschen zeigen, die dort leben. Wir erklären ihre Lage, die ziemlich schrecklich ist, ohne dabei zuviele Worte über Politik zu verlieren oder alles zu komplex zu machen. Wir schaffen Portraits, sodass sich Menschen identifizieren und das Leben und Überleben dieser Leute verstehen können."

Der Film zeigt den Konflikt zwischen Menschen zweier Dörfer, die im selben Tal leben und sich aufgrund von Viehdiebstählen gegenseitig töten. Dank einer jungen Frau der Whitaker Initiative gelingt es den beiden Dörfern nach und nach, miteinander zu reden und einen Weg aus dem blutigen Konflikt zu finden.

Castagne sagt, "der Südsudan ist wie so viele afrikanische Staaten noch sehr jung. Wenn es das Land schafft - und das hoffe ich sehr, denn es ist ein tolles Land - dann dank seiner Jugend. Und unsere zwei Hauptfiguren im Film, Gatjang und Nadenge, sind junge Menschen."

Wegen seiner ethnischen Abstammung lebt Gatjang gefährlich, ihm droht der Tod. In einem Flüchtlingslager findet er Sinn im Leben und schafft Frieden, indem er als Schiedsrichter Fußballspiele pfeift.

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